[Story] Das Geheimnis des X-Universums III [Kapitel 4]

Der kleine Teladi aus dem X-Universum hat Gesellschaft bekommen - hier dreht sich jetzt auch alles um das, was die kreativen Köpfe unserer Community geschaffen haben.

Moderators: HelgeK, TheElf, Moderatoren für Deutsches X-Forum

Exekutor
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Post by Exekutor » Thu, 20. Jul 06, 10:53

Du hast ein Talent zum Schreiben, also denkt nichtmal ans Aufhören :p
Ich poste immer nur, wenn mir was besonders ins Auge sticht, und ich denke das machen viele so. Deswegen gibts so wenig Feedback, weil es halt gut geschrieben ist und nicht viel dran auszusetzten gibt :D Außerdem muss die Story erst richtig in Fahrt kommen, bis jetzt war es ja nur eine Einleitung.
Ich warte gespannt wie es weiter geht ;)
Ich bin nicht nur gekommen um dich zu sehen.
Ich hatte etwas Radikaleres im Sinn.
Kill a man and you're a murderer. Kill many and you're a hero. Kill them all and you're a conqueror.

Alexander-JJ
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Post by Alexander-JJ » Thu, 20. Jul 06, 12:06

Joh, hoffentlich gehts bald weiter.

:) :)
XT-Fan-Story von mir:

- DRACHENLAND (fertig)

Marek50818
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Post by Marek50818 » Mon, 24. Jul 06, 09:36

Wann gehts weiter????? Fängt wieder mal cool an! Bin Begeistert!

Mfg Marek50818
Die Khaak sind schlecht!
Die Xenon sind schlechter!
Dann kommen die Boronen
und dann bricht aus das Gelächter!!!

Deepstar
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Kapitel II: Geheimnisse

Post by Deepstar » Wed, 16. Aug 06, 14:16

Kapitel II: Geheimnisse


#Ort: USC Luna, Mondorbit, Sol-System
#Datum: Montag, 27.04.2950

Mit «Wir sind in fünf Minuten in Sichtweite.» begrüßte General Peterson den Admiral auf der Brücke.
«Wurde das Gebiet abgesichert?», erkundigte sich Anne, die auf dem Flug hierher zwei Korvetten aufgefordert hatte, das Trümmerfeld zu überwachen.
«Positiv, die Terocia und auch die Locanda patrouillieren das Trümmerfeld.», bestätigte der General, bevor er noch was hinzufügen konnte, ergriff Admiral Ling das Wort.
«Dann soll die Getsu Fune abdocken.», befahl Sie.
Der General schaute erst verdutzt, blickte jedoch dann zum Offizier an der Kommunikation und nickte ihr zu.
«Brücke an die Crew der Getsu Fune, sie sollen starten!», ertönte Ihre Stimme auf der Brücke.
Sie hielt kurz inne, nach mehreren Sekunden drehte Sie sich wieder zu den beiden hochrangigen Offizieren um.
«Die Crew der Getsu Fune wird in drei Minuten bereit sein!», gab sie bekannt.
«Vielen Dank, Major.», gab Anne freundlich zurück.
«Was ich sagen wollte, Botschafterin Hi hat uns Unterstützung zugesichert, die Freude des Glücks patrouilliert ebenfalls das Trümmerfeld.», sprach der Kommandeur der Luna.
«Ich habe verstanden. Verbinden Sie mich mit der Terocia.», forderte Anne die Frau an der Kommunikation wieder auf.
«USC Terocia, hier spricht die USC Luna.», erklang ihre Stimme erneut, während Anne wieder zur Kommunikation schritt.
Der Major nickte dem Admiral nur zu, als auf dem Kommunikationsbildschirm eine recht junge Frau erschien.
«Hier die USC Terocia was.... Admiral!», rief die Frau überrascht und machte große Augen.
«Lieutenant Colonel. Was können Sie mir berichten?», wollte die Oberkommandierende des USCs wissen.
«Was ich Ihnen berichten kann? Es hat einen ziemlich großen Knall gegeben, Admiral. Die Trümmer sind weit verteilt und viele sind bereits auf den Mond niedergegangen.», redete der Colonel mit zurückkehrender ruhiger Stimme.
«Schon irgendwas von Überlebenden gesichtet?», fragte Anne.
«Nein, wir wissen ja nicht einmal, wie viele Split überhaupt auf der Station waren, vielleicht konnten sich alle auf den Mond retten.», redete die Soldatin auf der anderen Seite der Leitung.
«Ich verstehe, dass war erst mal alles, ich werde mich mit den Paraniden in Verbindung setzen.», versprach der Admiral und schloss die Verbindung.
«Verbinden Sie mich mit den Paraniden.», sprach Sie ohne Verzögerung zum Major an der Kommunikation.


#Ort: Freude des Glücks, Mondorbit, Sol-System
#Datum: 27-04-780

Die Freude des Glücks flog schon zum zehnten Mal durch das Trümmerfeld, das die ehemalige Split-Station hinterlassen hatte.
Nola Hi, die persönlich das Kommando übernahm und nach der Landung der Freude des Glücks an der Aquatica mit der Korvette sofort mit einer neuen Brückenbesatzung wieder startete, spazierte auf der Brücke hin und her, als schien sie auf etwas zu warten.
«Nichts.», sprach der Borone an der Taktik, als die Korvette schon wieder an einem großes Trümmerteil vorbeikam.
Nola schaute zum Kommunikationsoffizier der ebenfalls nur mit seinen Tentakeln wackelte, was signalisierte, dass auch im Komm-Kanal nur Stille zu vernehmen war.
«Freundliche, nette, Botschafterin, was tun wir denn hier? Was plant die Botschafterin hier an diesem Ort?», erkundigte sich der Kommunikationsoffizier plötzlich.
«Wir suchen nach Überlebenden.», lautete die kurze Antwort.
«Botschafterin, wir haben schon oft dieses Trümmerfeld durchquert, wir sind schon oft hier durchgeflogen, hier gibt es niemanden, nichts ist hier draußen.», entgegnete der Borone.
«Wir sollten nicht...», Nola wurde unterbrochen, als der Borone auf der Taktik laut klickte.
«Ich habe etwas auf dem Radar!», klickte er aufgeregt.
Sofort wandte sich der Borone an der Kommunikation wieder seiner Konsole zu.
«Ich höre nichts, Kanal ist still.», sprach er nach ein paar Sekunden.
«Was ist es?», wollte Nola von der Taktik wissen.
«Ich bin mir nicht sicher, scheint eine Rettungskapsel zu sein.», klickte der Borone an der Taktik unsicher.
«Ich höre immer noch nichts, der Kanal ist weiterhin still.», kommentierte dies der Borone an der Kommunikation.
«Lebenszeichen?», erkundigte sich Nola Hi aufgeregt.
«Ich empfange nur eins, Paranid!», klickte der Borone an der Taktik etwas verwundert.
«Paranid? Ein einziger merkwürdiger Paranid?», wollte Nola wissen, sie wollte sichergehen, sich nicht verhört zu haben.
«Ich bestätige, es ist ein Paranid.», sprach der Borone nochmals.
«Können wir den Paraniden da heraus Teleportieren?», erkundigte sich Nola.
«Das ist möglich, aber sollten wir nicht die netten Terraner darüber informieren?», fragte der Borone unsicher.
«Nein, noch nicht.», klickte Nola zurück. «Tun sie es, mit Sicherheitsfeld!», fügte sie wenige Sezuras später hinzu.
Der Borone an der Taktik drückte ein paar Knöpfe.
«Teleportation erfolgreich.», erzählte der Borone.
«Suchen Sie weiter, ich werde mich um unseren merkwürdigen Gast kümmern.», redete Nola und verließ die Brücke.
Die Teleporter Plattform war von der Brücke nur wenige Meter entfernt, die Teleporterplattform wurde mit einem Sicherheitsfeld vom Rest des Schiffes abgetrennt.
Wen Nola Hi dort erblickte, ließ sie jedoch zurückschrecken, sie hatte jeden anderen erwartet, nur nicht den der hinter dem Kraftfeld mehr oder weniger eingesperrt war:
Timanckslat, Nolas ehemaliger Piratenkamerad und seit fünf Jazuras Vermittler zwischen Paraniden und alle anderen Völker im Sol-System.
«Nola Kreatur?», fragte der Paranide emotionslos wie immer.
«Timanckslat?», gab Nola etwas verwundert zurück, nicht nur, dass es sie überraschte ihn überhaupt zu sehen, sondern, dass er sich sogar noch an sie erinnerte.
«Ja, ich bin Timanckslat.», redete der Paranide wieder Gefühlskalt.
Nola schossen in diesem Moment unzählige Gedanken durch den Kopf, Timanckslat hatte sie das letzte Mal vor vier Jazuras auf der Agrippa gesehen, als er an der Seite vom selbst ernannten Priesterherzog namens Taramancksoak das Schiff betrat um mit den Boronen einen Vertrag auszuhandeln.
Timanckslat war damals die Stimme des Priesterherzogs der sich vorgenommen hatte, mit keiner der niedrigen Kreaturen je wieder zu sprechen oder überhaupt in Ihrer Gegenwart die Stimme zu erheben.
Er flüsterte Timanckslat ständig etwas ins Ohr und gab ihm Anweisungen, ebenso verzichtete er auch strickt auf Körperlichen Kontakt, als der Argone Nahri Lundon den Paraniden an Bord der Agrippa begrüßte, nahm Timanckslat einfach seine ausgestreckte Hand in seine, Nahri Lundon war damals ziemlich verdutzt und Timanckslat erklärte ihm die Sachlage, als Nola Hi als Repräsentantin der Boronen auf dem Hangar auftauchte und es noch gerade so hörte.
Dabei fiel ihr jetzt auch wieder ein, wie sehr sie Politik eigentlich hasste.
Ab und zu fragte sich Nola Hi, wie die ganzen Boronen damals nahezu einstimmig darauf kamen, dass ausgerechnet Nola Hi, Piratin und Feind des Königinnenreichs, die Botschafterin in diesem System werden sollte.
Für sie gab es eigentlich keinen vernünftigen Grund, ja, Sie hatte unbeabsichtigt bereits das zweite Mal die Boronen vor der Vernichtung bewahrt.
Auch wenn Sie vor zehn Jazuras der Vernichtung näher standen als fünf Jazuras später, wo sich die Xenon erst durchs Split Territorium hätte kämpfen müssen um die Boronen Sektoren zu erreichen.
Zwar war der Nachname Hi immer einer gewissen Bedeutung zutrage, aber irgendwie sollten die Boronen eigentlich mittlerweile eher eine Unfreundlichkeit gegen diesen Namen hegen.
So war es schließlich vor über dreißig Jazuras ein entfernter Verwandter von Nola der allen Völkern geraten hatte, die Xenon zu verschonen, was sich wenige Dekazuras später rächen sollte.
Zu Nolas Leidwesen trug dieser Borone, übrigens ein Wissenschaftler, auch noch Ihren Namen, Nola Hi.
Trotz allem fragte Sie sich öfters, ob es nicht irgendwie eine Art von Schicksal war, dass ein Nola Hi quasi für den Neubeginn des Krieges gegen die Xenon verantwortlich war und eine Nola Hi dafür verantwortlich war, dass dieser Krieg sein Ende fand.
Sie gab zu, es gab da einen ziemlich großen Zufall, aber eigentlich war der gesamte Gedankengang einfach absurd, zudem wusste sie noch nicht einmal in welcher Form sie überhaupt mit dem Wissenschaftler Nola Hi verwandt war.

Die Boronin deaktivierte das Sicherheitsfeld.
«Was tust du hier?», fragte Sie sofort.
«Der Priesterherzog war auf der Station um ein Abkommen mit den Split zu vereinbaren, als die Station explodierte.», antwortete der Paranide wahrheitsgemäß.
«Hat jemand anderes überlebt?», erkundigte sich die Boronin weiter.
«Ich weiß es nicht, Boron Kreatur.», gab Timanckslat bekannt.
«Was ist denn auf der Station passiert?», fragte Nola, für die sich diese Situation langsam zu einer Art Verhör entwickelte, was ursprünglich nicht wirklich in Ihrer Absicht lag.
«Wir waren bereits seit Gestern da, Kreatur. Ich weiß nicht was passiert ist, es gab nur plötzlich diese Explosion und ich konnte mich retten.», redete der Paranide.
«So eine Rettungskapsel kann doch mehrere Wesen beherbergen, wieso bist du alleine da drin?», fragte Nola weiter.
Sie wurde etwas misstrauisch, sie konnte es sich zwar nicht erklären, es machte sich aber so ein Gefühl in ihr breit.
Es gab ein bisschen zu viele Zufälle, so war Timanckslat der bisher einzige Überlebende von der Explosion, ebenso war er auch der einzige in einer Rettungskapsel, es war überhaupt die erste Rettungskapsel die man komplett gefunden hatte.
Ebenso sprach Timanckslat schon wie vor fünf Jazuras mit ihr, überhaupt nicht herablassend wie es bei Paraniden eigentlich der Fall war, irgendwas konnte mit Timanckslat einfach nicht stimmen.
«Sie waren...», begann Timanckslat bevor er von einer Stimme unterbrochen wurde:
«Freundliche Botschafterin, nette Sprecherin der Boronen, das mächtige und schöne Schiff der Terraner und Erdargonen Luna möchte mit uns sprechen.», klickte der Borone der sich eigentlich an der Kommunikationskonsole befinden sollte.
«Können die nicht warten, bis wir uns melden?», blubberte Nola etwas verärgert.
«Komm mit, Timanckslat.», sprach sie mit normaler Stimme zu dem Paraniden, der nun der Boronin sogleich folgte.

«Ah, Botschafterin schön sie zu... wer ist das?», fragte sich Admiral Ling als sie den Paraniden erblickte.
«Wir haben eine Rettungskapsel gefunden, dies ist Timanckslat, der Vermittler der merkwürdigen Paraniden zu allen anderen Völkern hier im System, er war an Bord der Station als sie explodierte.», beantwortete die Boronin Ihre Frage.
«Bei allem Respekt Botschafterin, sie hätten uns aber infor...», begann die Terranerin zu erzählen.
«Das wollten wir durchaus tun, später.», gab Nola zu und unterbrach somit Anne.
«Wie viele Überlebende haben sie an Bord?», erkundigte sich der Admiral vom Terranischen Militär bei der Botschafterin der Boronen.
«Es war nur der Paranide in der Rettungskapsel.», bekam sie als Antwort.
«Ich habe mich eben mit den Paraniden auf dem Mond unterhalten, Sie haben mir berichtet, dass der Priesterherzog Taramancksoak mit seinem Vermittler an Bord der Split Raumstation war um etwas zu verhandeln, ich werde denen sofort berichten, dass sie überlebt haben, Vermittler.», sprach die Terranerin.
«Ich danke Ihnen, Kreatur.», gab Timanckslat als Antwort.
«Ich würde Sie gerne an Bord der Luna bitten, heiliger Vermittler. Dann können Sie auch später persönlich in Kontakt treten.», redete Anne Ling mit dem Paraniden, wie Sie es in den vergangenen Jazuras gelernt hatte, ihn als höheres Wesen zu betrachten.
Timanckslat zögerte eine kurze Weile, bevor er das Angebot akzeptierte:
«Ich nehme das Angebot an, unwichtige Kreatur.», gab er bekannt.
Nola verwunderte es, dass Timanckslat zu der Terranerin so sprach wie es für Paraniden normal war, vor wenigen Augenblicken war er alles andere als normal.
«Es ist eine Ehre für uns, sie als höheres Wesen an Bord begrüßen zu dürfen, wir bereiten alles für einen Empfang vor, der ihren Status gerecht wird. Freude des Glücks sie dürfen an der Luna andocken.», sprach Admiral Ling zu der Korvette.
Die Freude des Glücks näherte sich langsam dem 2,5 Kilometer langem Zerstörer und dockte an den Andockklammern an.


#Ort: USC Luna, Mondorbit, Sol-System
#Datum: Dienstag, 28.04.2950

Anne Ling befand sich gerade in Ihrem geräumigen Quartier und entspannte sich auf einem Sessel, mittlerweile waren mehrere Stunden vergangen seitdem die Freude des Glücks an dem Zerstörer der Andromeda Klasse angedockt hatte.
Obwohl Anne Ling ursprünglich nur den Vermittler der Paraniden namens Timanckslat auf die Luna geladen hatte, blieb die Korvette der Boronen am Schiff angedockt.
Anne Ling kannte zwar den Grund nicht, allerdings hatte sie auch nichts dagegen, als Botschafterin Nola Hi, sie darum gebeten hatte an der Luna angedockt zu bleiben.
Während Timanckslat ein sehr luxuriöses Quartier auf der Luna angeboten bekommen hatte, hatten sich die Boronen für die Übernachtung entschieden auf der Freude des Glücks zu bleiben.
Eigentlich hatte sich Anne Ling gar nicht darauf eingestellt, dass der Paranide bis zum heutigen Tage hier bleiben sollte.
Eigentlich hatte sie beabsichtigt, dass der scheinbar einzige Überlebende der Explosion von der Knochentod, wie die Split die Station nannten, sich schon längst wieder auf dem Mond befinden sollte.
Aber es kam irgendwie anders, knapp vier Stunden war es her, seitdem die Freude des Glücks an der Luna angedockt hatte.
Vier Stunden in der Paranide Timanckslat an Bord des Flaggschiffes des United Space Commands war.
Doch in diesen vier Stunden tauchten mehr Rätsel als Antworten auf.
So hatte der Paranide keine wirkliche Auskunft geben können, was dort auf der Station passiert war.
Gut, vielleicht wusste es Timanckslat wirklich nicht.
So war der Vermittler der Paraniden angeblich nur eine niedrige Kreatur die es nicht verdiente auf den, Anne musste in Gedanken lachen als sie das zum ersten Mal hörte, - Planeten zurückzukehren.
So war der Priesterherzog angeblich dafür verantwortlich, dass Timanckslat geduldet wurde.
Da Priesterherzog Taramancksoak nach aktuellem Stand für Tod galt, hatten die Paraniden wohl keine Verwendung mehr für ihren Vermittler.
Zwar hatte Anne Ling natürlich gefragt, warum Timanckslat als niedrige Kreatur galt, aber das war aber laut den Paraniden eine Interne Angelegenheit.
Auch eine Befragung von Timanckslat selbst zu diesem Thema brachte keine Erkenntnisse, das einzige was er sagte war, dass Anne Ling eine noch niedrigere Kreatur war, wodurch sie zu der Feststellung gelangte, dass Timanckslat scheinbar zwischen beiden Schichten feststeckte.
Was nun Anne Ling im Laufe des Tages mit dem Paraniden vor hatte, konnte sie sich noch nicht beantworten.
Die Aquatica hatte keine Lebensbedingungen für Nicht-Boronen.
Sie hatte zwar einen Andockbereich für die anderen Völker und auch einen Konferenzraum, aber das Leben des Paraniden konnte sich ja nicht dort abspielen!
Auf dem Mond konnte er nach neusten Erkenntnissen aus unbekannten Gründen scheinbar auch nicht zurück und die Erdbevölkerung war einfach noch zu stur um auf ihrem Planeten eine weitere Intelligente Spezies zu dulden, sodass die Völker die Erde auch nur für diplomatische Zwecke besuchen durften, dort aber zu Leben war nicht möglich.
Ursprünglich war sogar geplant, Aquatica auf dem Boden eines der Weltmeere zu errichten, aber das scheiterte an mehreren Bürgerbewegungen.
Die meisten Gruppen hatten auch ohnehin pure Abneigung gegen Aliens, so warben sie mit Slogans wie zum Beispiel “Erde den Erdlingen!” womit sie scheinbar die Mehrheit der Menschheit auf Ihre Seite ziehen konnte.
Darum blieb nur der Bau einer Raumstation.
Die einzige Möglichkeit würde es sein, Timanckslat auf die Agrippa zu schicken, falls er wirklich nicht mehr zu den anderen Paraniden zurückkehren konnte.
Denn nur die Agrippa war eigentlich in der Lage einem Paraniden ein vielleicht gutes Leben zu garantieren, denn auch nur deren Besatzung hatte auch mit Paraniden wirklich Erfahrung.
Plötzlich piepte ihr Kommunikationsgerät am Oberarm.
Anne zögerte etwas bevor sie mit ihrem linken Zeigefinger auf das Gerät am rechten Oberarm tippte, eigentlich hatte sie im Moment keine Lust auf irgendwelche Pflichten.
«Ling hier.», sprach sie angenervt.
«Hier Brücke, Admiral, sie sollen sofort zum Reaktorraum kommen.», erzählte eine Stimme die Anne bekannt vor kam, es war die von Colonel Hendricks.
«Colonel, Schiffsinterne Angelegenheiten sind in diesem Fall nicht meine Aufgabe, wenden Sie sich an General Peterson.», redete Anne etwas ruhiger.
Zwar war Sie als Admiral der ranghöchste Offizier an Bord, allerdings hatte sie nicht das komplette Kommando über die Luna übernommen.
Die Luna befand sich nur inmitten einer Mission, der Anne Ling persönlich beiwohnte.
«Admiral, das habe ich getan. Und der General hat um Ihre Anwesenheit gebeten.», meinte der Colonel stur.
Anne seufzte.
«Ich bin unterwegs.», sagte sie mit leiser Stimme und tippte wieder auf das Gerät am Oberarm das somit die Verbindung beendete.
Sie verließ ihr Quartier auf dem Weg zum Reaktorraum und sie fragte sich, was so wichtig war, dass der General ihre Anwesenheit gefordert hatte.
Der Reaktorraum war mehrere Minuten von ihrem Quartier entfernt, er befand sich im hinteren Teil der Schiffes, nicht weit vom Hangar und von den Triebwerken entfernt.
Dieser Teil des Schiffes war von der Hüllenstärke auch extra verstärkt, ebenfalls war der Reaktor selbst durch ein Energiefeld geschützt, das Schäden verhindern sollte.
Dieses Energiefeld wurde von mehreren kleineren Energiegeneratoren versorgt, die im gesamten Schiff verteilt waren und unter anderem auch dafür zuständig waren die Basisfunktionen wie Schwerkraft und Lebenserhaltung aufrecht zu erhalten, falls der Reaktor aus irgendeinem Grund, wie zum Beispiel Wartungsarbeiten-, abgeschaltet werden musste.
Nach dem durchqueren von unzähligen Gängen die sich alle ähnlich sahen, erreichte Anne Ling den Reaktorraum.
Die Tür öffnete sich und sie trat in den recht großen Raum wo in dessen Mitte der Reaktor pulsierte.
General Peterson begrüßte sie und führte den Admiral in eine Ecke des Reaktorraums.
Das, das sie dort erblickte überraschte sie so sehr, dass sie vor Schreck stehen blieb.


#Ort: Hauptquartier der Paranidischen Glaubensflotte, Paranid Prime
#Datum: 17-09-743

Timanckslat wusste nicht so richtig, wieso er hierher beordert wurde.
Er hatte vor wenigen Tazuras den Befehl erhalten, hierher zu kommen, bevor sein Trägerschiff, die Heiligkeit, zu einer Mission nach dem neu entdeckten Sektor Reich des Pontifex aufbrach um den Aufbau der Stationen zu überwachen.
Die entscheidende Schlacht gegen die unheiligen Xenon fand vor wenigen Wozuras statt, wo in der ein Schiff der M0 Klasse vernichtet werden konnte und die Xenon einen bösen Dämpfer erhielten.
Die Xenon zogen sich nach der Niederlage zurück, während die unheiligen Boronen dafür sorgten die Xenon nicht weiter anzugreifen.
Während ihres Rückzuges hinterließen die Xenon bisher unbekannte Tore und auch in Imperators Graben wurde urplötzlich eine neue Toridentifikation aufgefangen.
Sofort schickten die Paraniden mehrere Schiffe der Pegasus Klasse los, um das Gebiet hinter dem Sektor zu erkunden.
Die Aufklärer kamen drei Sektoren weit, bis sie in ein System sprangen, das bereits von einer kleinen Flotte der Boronen gesichert wurde.
Sofort beanspruchten die Paraniden diese drei Sektoren die erst vor knapp einer Wozura ihre Namen erhielten, Reich des Pontifex, Dreieinigkeit und Predigers Zuflucht.
Und die Heiligkeit sollte das Schiff sein, das den Aufbau und die Kolonisierung von Reich des Pontifex überwachen sollte.
Aber definitiv ohne Timanckslat, der mit einem Paranid Poseidon die letzten Tazuras von Priesters Gnade nach Paranid Prime aufgebrochen war.
«Untergebener Timanckslat?», erkundigte sich ein Paranid plötzlich.
Timanckslat schaute auf und erblickte einen bedeutend älteren Paraniden der zudem sehr wichtig aussah.
«Ich bin Priesterherzog Mancktosial, Verantwortlicher für die Paranische Glaubensflotte und Untergebener von Priesterimperator Maximus Paranidia.», sprach der Paranide zu Timanckslat.
Timanckslat nickte.
«Ich bin Timanckslat, Untergebener der Verantwortlichen der Paranidischen Glaubensflotte und Untergebener von Pomanckiak, Verantwortlicher des Schiffes Heiligkeit.», antwortete er.
«Folgen sie mir.», redete der Priesterherzog kurz.
Beide großen Wesen bewegten sich den Gang entlang bis sie vor einer Tür stehen blieben.
Timanckslat hatte nicht wirklich damit gerechnet den Priesterherzog persönlich zu treffen, er vermutete einfach eher einen Untergebenen von Mancktosial.
Beide Paraniden durchquerten die Tür und sie fanden sich ein einem großen Büro wieder, dem Ort, wo sich der Priesterherzog meistens aufhielt.
Im Gegensatz zu allen anderen Völkern, war es für Paraniden eigentlich üblich im Stehen zu Arbeiten, dennoch akzeptierten die Paraniden das Verhalten der anderen Völker und daher blieben sie nur bei Paranid-internen Angelegenheiten stehen.
Im Umgang mit den anderen Rassen, erniedrigten sich die Paraniden in dem Fall selbst.
Der Priesterherzog kam sofort zum Punkt.
«Untergebener Timanckslat, Sie dienen erst seit knappen zwei Jazuras der Paranidischen Glaubensflotte, ich habe vor wenigen Wozuras einen Bericht vom Verantwortlichen des Zerstörers Phi³ erhalten, in dem mir berichtet wurde, dass Sie in der entscheidenden Schlacht gegen das M0 der unheiligen Xenon, gegen seine Befehle verstoßen haben. Was meinen Sie dazu, Untergebener Timanckslat?», redete Mancktosial.
«Ich habe den Befehl vom Verantwortlichen der Phi³ nicht befolgt.», antwortete Timanckslat ehrlich, auch wenn er in Wirklichkeit während der Schlacht bereits die Kommunikation abgeschaltet hatte um eben dieser Diskussion wegen dem Befehl aus dem Weg zu gehen.
«Ich bin der Meinung richtig gehandelt zu haben, die Schlacht schien verloren, wäre ich zur Phi³ zurückgekehrt und hätte die Eskortposition nicht verlassen, hätte ich die unheiligen Xenon nicht ablenken können, die dafür sorgte, dass der letzte Schutzschildturm vernichtet wurde, wodurch dann alle kleinen Kreaturen in der Lage waren das Schiff der unheiligen Xenonkreaturen zu vernichten.», fügte er ohne Umschweife hinzu.
«Ihr Anteil bei dem Sieg gegen die Xenonkreaturen ist nicht bestreitbar. Dennoch haben Sie gegen die Anweisung eines höhergestellten Paraniden verstoßen. So etwas darf innerhalb der Flotte nicht toleriert werden. Untergebene, die noch nicht einmal fünf Jazuras dienen, halten sich an Ihre Anweisungen und verweigern sie nicht!», trug der Priesterherzog mit ernster Miene vor.
Timanckslat schaute ausdruckslos mit allen drei Augen den Priesterherzog an.
«Untergebener Timanckslat. Ich muss Sie davon in Kenntnis setzen, dass Sie mit dem heutigen Tazura die Glaubensflotte der Paraniden unehrenhaft verlassen müssen. Ihr Vergehen ist unentschuldbar. Ich habe bereits die Heiligkeit in Kenntnis gesetzt, dass Ihre Habseligkeiten zur heiligen Handelsstation in Priesterringe gebracht werden. Dort können Sie ihr neues Leben beginnen, ich danke Ihnen, Untergebener, für Ihre Dienste für die Glaubensflotte des heiligen Gottesreiches von Paranidia.», sagte der Priesterherzog abschließend und schob Timanckslat einfach zur Tür hinaus.


#Ort: USC Luna, Mondorbit, Sol-System
#Datum: 28-04-780

Timanckslat wachte auf.
Er blickte sich erst mal etwas irritiert um, wusste dann aber wieder wo er sich befand: auf dem unheiligen Zerstörer der noch unheiligeren Terraner, USC Luna.
Er fragte sich, wieso er schon wieder von diesem Ereignis träumte, diesen Traum hatte er schon in der letzten Nacht.
Allgemein waren Träume bei Paraniden gar nicht einmal so häufig.
Natürlich, auch Paraniden konnten Träumen, allerdings nicht so ausgeprägt wie zum Beispiel Argonen die allein schon sinnieren konnten, wenn sie ihre Augen schlossen.
Die Psychologie der Paraniden funktionierte eben anders, Paraniden benötigten eigentlich schon ganz viel Konzentration um überhaupt Träumen zu können, natürlich gab es immer wieder Vorfälle in denen Paraniden auch ohne große Konzentration ins Träumen geraten konnten, aber das passierte jedem Paraniden höchstens drei Mal innerhalb eines Jazuras und diese drei Träume waren in der Regel nie länger als zwei Wozuras voreinander entfernt, es war eben ein normales Phänomen des Paranidischen Körpers.
Jedoch fragten alle Völker sich, was das zu bedeuten hatte, aber nur die Paraniden selbst wussten die Antwort und sie hatten kein Interesse daran, die Rätsels Lösung den anderen niedrigen Kreaturen zur Verfügung zu stellen.
Es war ihr Geheimnis und das würde es auch für immer bleiben.
Aber dennoch, nie hatte ein Paranid in seinem Leben zweimal den selben Traum.
Jedes Jazura gab es bei den drei Mal immer etwas neues zu entdecken.
Zwar hatte Timanckslat diese drei Träume in diesem Jazura noch nicht durchlebt, allerdings hatte er jetzt zwei Mal den selben und das war wirklich, wie erwähnt, alles andere als normal.

Aber darüber machte er sich jetzt keine Gedanken.
Er verließ sein Quartier, denn irgendwas sagte ihm, dass er etwas zu erledigen hatte.
Der Paranide durchquerte Zielstrebig die Gänge des nicht kleinen Schiffes, er wusste ganz genau wo er hin wollte.
Zwar schauten ein paar Terraner den Paraniden etwas geschockt an als sie erblickten, aber sie schenkten dem Wesen mit seinen drei Augen nach dem ersten Schock keine große Beachtung mehr, dafür sahen diese Kreaturen auch viel zu müde aus.
Offenbar war eine Schicht vor wenigen Mizuras zuende gegangen und diese Wesen freuten sich auf ihren verdienten Schlaf.
Nach ein paar weiteren Gängen und immer weniger entgegenkommenden Terraner hatte Timanckslat sein Ziel erreicht – der Reaktorraum.
Er wagte einen großen Schritt in das Herz dieses Schiffes, wie er fröhlich feststellte war keiner im Moment anwesend.
Timanckslat ging zu einer Konsole in der Ecke des Reaktorraums.
Timanckslat hatte diesen Raum nie zuvor betreten aber dennoch kam ihm das alles ziemlich vertraut vor und er wusste was er zu tun hatte.
«Bitte Zugriffscode eingeben:», stand auf dem Bildschirm der zu der Konsole gehörte vor der Timanckslat gerade stand.
Er tippte eine Kombination auf der Tastatur ein.
«Zugriff verweigert, bitte wiederholen.», leuchtete nun auf dem Bildschirm auf.
Timanckslat probierte es erneut, diesmal mit einer anderen Kombination.
«Zugriff verweigert, bitte wiederholen.», stand erneut auf dem Monitor.
Timanckslat versuchte es ein dritte Mal.
«Zugriff gewährt.», leuchtete für einen Bruchteil einer Sezura auf dem Bildschirm auf, bevor die Nachricht verschwand und er im Hauptmenü des Computersystems war.
Timanckslat navigierte durch die Menüs, bald fand er den Menüpunkt den er haben wollte.
«Selbstzerstörung».
Er klickte auf diesen Menüpunkt.
«Dieser Terminal hat im aktuellen Status keine Zugriffsberechtigung für die Selbstzerstörung, bitte geben Sie einen gültigen Sicherheitsschlüssel ein.», leuchtete wieder eine Nachricht auf.
Bevor Timanckslat den nächsten Schritt tun konnte, hörte er eine Stimme.
«Was tun sie da?», fragte der Techniker ziemlich ratlos.
«Geht dich nichts an, Kreatur.», gab Timanckslat nur zurück.
«Sie dürfen nicht hier sein!», redete der Techniker weiter.
Timanckslat konzentrierte sich wieder auf die Konsole und hörte nicht mehr hin, plötzlich wurde er an seinem Arm gepackt.
«Hören Sie...», sprach der Techniker nun etwas zornig und drehte den Paraniden um, so dass seine drei Augen sich direkt auf den Terraner richteten.
Bevor der Techniker überhaupt wusste was geschah, riss sich Timanckslat los und der Arm, den er eben noch festgehalten hatte, traf ihn mit voller Wucht.
Es gab nur noch einen kurzen Schmerz und dann war es vorbei, bevor der Techniker von der Wand, an der er gewaltsam gegen geschleudert wurde, auf den Boden rutschte war er bereits tot.
Natürlich blieb das Geräusch, dass etwas schweres gegen die Wand donnerte nicht unbemerkt und kurze Zeit später waren mehrere Leute im Reaktorraum versammelt und betrachteten den Leblosen Körper und der Paranide der wenige Meter davon entfernt auf einer Konsole rumtippte.
Einer der Techniker hatte über die Schiffsinterne Kommunikation bereits ein Sicherheitsteam zum Reaktorraum beordert, mehrere Mizuras ließen die kleinen Wesen den Paraniden in Ruhe, der verzweifelt versuchte den Zugriffsschlüssel für die Selbstzerstörung der USC Luna zu knacken.
Ein weiterer Techniker wagte sich in Timanckslats Nähe, bevor Timanckslat erneut zuschlagen konnte, wurde er überraschend von einem Projektil getroffen.
Das Sicherheitsteam war angekommen.
Timanckslat überkam die Müdigkeit und er sackte erschöpft zusammen.


#Ort: USC Luna, Mondorbit, Sol-System
#Datum: Dienstag, 28.04.2950

Anne Ling wusste nicht so recht worüber sie eher geschockt war, über den Blutüberströmten toten Techniker am Boden oder über die Geschichte die einer vom Sicherheitstrupp Ihr eben gerade erzählt hatte.
«Und Sie sagen er wollte die Selbstzerstörung aktivieren?», erkundigte sich Anne Ling immer noch ein bisschen verstört.
Der Soldat nickte nur.

Anne Ling hatte viele Tote gesehen, vor allem im letzten Terraformer Krieg, aber noch nie hatte sie mit eigenen Augen gesehen, dass jemand auf ihrem Schiff ermordet wurde.
Für einen Bruchteil kam ihr eine Geschichte aus dem zweiten Terraformer Krieg in den Sinn, in der, der Kommandeur der USC Adelaide, einer Korvette der Orion Klasse, sich selbst und seine ganze Crew umgebracht hatte, weil er wegen dieses Krieges schlicht und ergreifend verrückt wurde.
Aber ob da wirklich Wahrheit in dieser Geschichte steckte wusste nicht einmal Admiral Ling als Oberkommandierende des USCs, die USC Adelaide wurde nach offiziellen Angaben im Jahre 2941 durch Terraformer vernichtet und niemand hatte überlebt.
Und somit wusste niemand was auf dem Schiff wirklich geschah.
Anne gab aber zu, dass dieser Vergleich nicht wirklich korrekt war, der Offizier spielte damals einfach verrückt, hier hatte ein Offizier versucht eine ungeplante Selbstzerstörung zu verhindern und musste damit mit dem Leben bezahlen.

«Schaffen Sie mir sofort Botschafterin Hi hierher, sie kennt diesen Paraniden soweit ich weiß ganz gut.», sprach Anne Ling nach ein paar Sekunden der Stille.
Ein Techniker lief sofort los, offenbar wollte er persönlich zur Freude des Glücks laufen.
«Wie konnte das passieren? Wie konnte der Paranide unbemerkt in den Reaktorraum gelangen?», fragte Anne Ling nun den General, der dachte sich verhört zu haben.
Der Schock der Admiral Ling eben noch heimgesucht hatte, schien wie verflogen.
«Ich weiß es nicht, Admiral.», gab General Peterson mit ein bisschen zögern zu, der den Schock schon verarbeitet hatte, da er bereits ein paar Minuten länger als der Admiral diesen Anblick ertrug.
«Ich weiß im Moment nicht einmal, was ich der Familie mitteilen soll.», beklagte sich der General.
«Schreiben Sie einfach die Wahrheit, er starb in Erfüllung seiner Pflicht um das Schiff und seine Crew zu retten.», entgegnete der Admiral ziemlich emotionslos.
Der General nickte nur.


#Ort: USC Luna, Mondorbit, Sol-System
#Datum: 28-04-780

Nola Hi erreichte den Reaktorraum des Schiffes, keine acht Mizuras war es her, als sie ein dumpfes Klopfen in der Freunde des Glücks an der Tür zur Luna vernahm, ein Techniker schien ziemlich aufgeregt zu sein und sagte, dass die Oberkommandierende der Terraner sie sprechen wollte und zwar im Reaktorraum.
Nola Hi wusste nicht so recht, was das alles zu bedeuten hatte, auch als sie den, wahrscheinlich, toten Terraner und Timanckslat, ebenso auf dem Boden liegend, erblickte.
Admiral Ling ergriff sofort das Wort.
«Nun, Botschafterin, es sieht so aus, als hätte ihr Freund, der Paranide, einen unserer Techniker auf den Gewissen, zudem wollte er die Selbstzerstörung der Luna auslösen um dieses Schiff zu vernichten, zum Glück war unser Sicherheitsdienst schnell genug um ihn daran zu hindern.»
Nola Hi verstand im ersten Moment gar nichts, aber irgendwie fügte sich jetzt etwas zusammen was sie zuvor nur vermutet hatte, wenn es stimmte was die Terranerin erzählte, dann war Timanckslat auch schon für die Vernichtung der Knochentod zuständig.
«Was hat das mit mir zu tun?», erkundigte sich Nola etwas verwirrt, wieso hatte die Oberkommandierende des Terranischen Militärs sie überhaupt hierher beordert.
«Ich hoffte, sie könnten mir etwas über den Vermittler erzählen, wie kommt er auf die Idee plötzlich die Luna vernichten zu wollen UND wie kam er auf die Idee die Station der Split zu vernichten.», redete der Admiral so aus, dass es für Nola klar war, dass sie Timanckslat auch für den Unfall bei der Split Station verantwortlich machte und im Moment hatte Nola auch nichts, was dagegen sprechen würde, eher im Gegenteil.
«Ich weiß es nicht.», gestand Nola.
«Können Sie ihn aufwecken?», fragte Anne den Arzt der sich bis eben noch um den toten Terraner gekümmert hatte.
«Tut mir leid, ich kenne mich mit Paraniden nicht aus, er wird wohl frühestens morgen wieder aufwachen und ich will auch nichts riskieren. Ich schlage deswegen auch vor, dass wir ihn in die Arrestzelle bringen.», sprach der Arzt aus.
«Ich verstehe.», antwortete Anne. «Schaffen Sie ihn weg!», fügte sie hinzu und zeigte auf den Paraniden.
«Und ihn am besten auch.», äußerte sich General Peterson und zeigte auf den toten Techniker.
Zwei Gruppen mit jeweils zwei Soldaten schleppten diese beiden Wesen aus dem Reaktorraum.«Weitermachen!», befahl der General den anderen Technikern und verließ mit den anderen Offizieren und der Botschafterin den Reaktorraum.

Alexander-JJ
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Post by Alexander-JJ » Wed, 16. Aug 06, 19:17

Ah, endlich gehts weiter.

Hab nix zu meckern. Immer weiter so.

:)
XT-Fan-Story von mir:

- DRACHENLAND (fertig)

fseplnixx
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Post by fseplnixx » Fri, 15. Sep 06, 13:54


Boa, hier wird ja doch noch was geschrieben
Dabei war ich schon am überlegen ob ich nicht mit dem Schreiben aufhören soll, da es ja kein Interesse gibt...

fseplnixx hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe du hast nichts dagegen, dass ich mir diese Story sowie Teil eins und zwei in Word kopiert habe


Ähm.. wozu dieser Aufwand? Teil 1 und 2 gibt es ganz bequem als PDF... natürlich hab ich nix dagegen, find ich aber etwas.. umständlich
Ich habs kopiert, weil ichs nicht downloaden kann.

Deepstar
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Post by Deepstar » Fri, 15. Sep 06, 20:38

Du kannst nicht downloaden?

Wie darf man das verstehen?

Also die DL-Links sind soweit in Ordnung, muss dann also ein "Problem" bei dir sein ;)



Naja, ich mache hier mal eine Ankündigung.

Am Sonntag werde ich das dritte Kapitel online stellen.

Das wird für lange Zeit aber wohl auch das letzte, Umzug steht nämlich bevor und wie es da dann mit Internet aussieht weiß ich nicht.
Ich vermute dann einfach mal, dass ich, wenn ich mich das nächste mal melden würde, durchaus die Story fertig haben könnte und die restlichen Kapitel somit hier wesentlich regelmäßiger auftauchen würden, da sie dann nämlich alle fertig wären ;)
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

06.11.2002 - 27.05.2011

Deepstar
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Kapitel III: Tödlicher Blitz

Post by Deepstar » Sun, 17. Sep 06, 01:16

Kapitel III: Tödlicher Blitz


Pluto, ein einsamer Planet der von seinem recht großen Mond Charon umkreist wird.
In diesem Teil des Sonnensystems ist die Sonne nur noch als Stecknadel großes Objekt erkennbar, die man glatt übersehen könnte, wenn man nicht wüsste wo sie sich befindet.
Lange Zeit galt Pluto als der letzte Planet im Sonnensystem, auch wenn sich das für die Zivilbevölkerung nie geändert hat, gelten für die Wissenschaft die anderen drei Himmelskörper hinter Pluto auch als Planeten.
Doch die sind von der Sonne soweit entfernt, das sie fast ein viertel Jahrtausend für eine Umrundung des Sterns benötigen, der dreizehnte Planet benötigt aufgrund seiner niedrigen Geschwindigkeit sogar fast 3500 Jahre um die Sonne einmal zu umkreisen.
Natürlich besaß die Zivilbevölkerung die Kenntnis über die zusätzlichen Himmelskörper, da vor allem der letzte Planet weitaus größer als der Pluto ist, allerdings hatte sie kein Interesse daran diese Kugeln als Planeten zu akzeptieren, da sie genauso trostlos und kahl durchs All flogen wie bereits der Pluto, also vollkommen uninteressant für normale Menschen.
Doch trostlos war das All in der Nähe des Pluto dieser Tage nicht, man konnte kleine Lichter erkennen-, die Hüllenbeleuchtung der Agrippa.
Der Zerstörer der Argonen, der vor mehreren Jahren in Omicron Lyrae gebaut wurde, hatte die Aufgabe hier Messungen im All durchzuführen und um auch den Pluto etwas in Augenschein zu nehmen, denn trotz der ganzen Jahrhunderte seit der Entdeckung war dieser Planet noch weites gehend unbekannt.
Man wusste also immer noch nicht, wie der Pluto entstand und wie dieser Planet funktionierte.
Und man hoffte mit der Agrippa und den anderen Schiffen, die den selben Auftrag erhielten, mehr über den Planeten zu erfahren.


#Ort: USC Agrippa, Weit hinter dem Pluto, Sol-System
#Datum: 29-04-780

Auf der Brücke der Agrippa war Hochbetrieb, man hatte vor wenigen Stazuras den Orbit des Plutos verlassen um Messungen im tiefen All durchzuführen.
«Messungen sind beendet.», gab der Offizier an der Steuerungs- und Sensorkonsole bekannt.
«Danke für die Information Captain.», antwortete Commodore Nahri Lundon dem Untergebenen Offizier. «Lassen sie es vom Computer auswerten.», befahl der dem Captain an der Konsole, die sich wenige Meter vor ihm befand.
«Die Auswertung wird eine Weile dauern, ungefähr fünfzehn bis zwanzig Mizuras.», rief der Offizier.
«Dann wollen wir mal sehen, ob es was Unbekanntes im Nichts gibt.», redete Nahri Lundon gelangweilt mit seinem ersten Offizier, Lieutenant Commander Arwiin Taldon, der nicht darauf antwortete.
Nahri schaute ausdruckslos durch das Brückenfenster ins Weltall
Nahri Lundon, ein fast 43. Jazura Alter Argone der seit nunmehr sieben Jazuras den Rang eines Commodores hatte.
Eigentlich war die Beförderung ja längst überfällig, aber im Sol System gab es ja niemanden, der ihn befördern konnte, er war hier bereits der Ranghöchste Offizier der Argon Föderation und hatte zum Oberkommando auch keinen Kontakt.
Ungefähr fünf Jazuras war es her, als Nahri Lundon das Kommando über die Agrippa bekam, damals war das Schiff gerade erst fertig gestellt worden und Nahri Lundon war somit bis heute der erste und einzige Kommandeur dieses Schiffes.
Der Bau der Agrippa-Zerstörerklasse wurde vor etwas über zehn Jazuras vom Senat der Argonen in Auftrag gegeben.
Diese Schiffsklasse war ursprünglich dazu konzipiert worden um bei einer Rückkehr der Khaak, die seit der Schlacht in Omicron Lyrae vor zwölf Jazuras spurlos verschwanden, mehr Chancen gegen ihre Zerstörer zu haben, da im Khaak Konflikt eingesetzten Zerstörer der Titan Klasse dem Gegenstück der Khaak fast hoffnungslos unterlegen waren.
Ebenso sollte die Agrippa in der Lage sein, als einziges Schiff der Gemeinschaft der Planeten eine Vollbewaffnung in Form von Gamma Photonenstrahlkanonen, oder kurz G*PSK, mit Energie zu versorgen.
Die Photonenstrahlkanonen basierten im Grundaufbau auf den Kyonen Emittern der Khaak und benötigten aber leider etwas mehr Energie.
Zwar konnte ein Schiff der M6 Klasse rund zwei A*PSK, die dem Schadenspotenzial von Beta Kyonen Emitter entsprachen, versorgen, allerdings wurden da die Energiereaktoren schon ziemlich beansprucht und daher mussten bei den Geschütztürmen weiterhin auf Energieplasmawerfer gesetzt werden.
Korvetten mit B*PSK, die immerhin den Schaden von Gamma Kyonen Emittern erreichten, waren deswegen einfach undenkbar.
Und auch Zerstörer mussten neben den diversen G*PSK teilweise mit den schwächeren Beta Photonenstrahlkanonen auskommen um noch Restenergie im Reaktor zu haben.
Die Agrippa-Klasse sollte es sein, die als erstes Schiff vollkommen auf G*PSK setzen konnte, die von der Stärke klar über dem Gamma Kyonen Emitter lag, ohne Energieprobleme befürchten zu müssen.
Direkt am Anfang Ihrer Entwicklung wurde die Agrippa auf den Kampf gegen Xenon umgerüstet, nachdem man im Jazura 770 von einer Xenon Bedrohung erfahren hatte.
Allerdings dauerte der anschließende Xenon Konflikt gerade einmal bis 771 und war somit schneller vorbei als jeder dachte.
Da die Khaak mittlerweile auch seit mehreren Jazuras nicht mehr auftauchten und auch ein erneutes Auftauchen der Xenon in der nahen Zukunft ausgeschlossen wurde, war auch die Agrippa-Klasse nicht mehr notwendig, man beschloss also das Projekt soweit wie möglich einzustellen.
Allerdings beschloss man auch die Agrippa noch fertig zustellen, aber ohne je ein Schwesterschiff zu entwickeln.
Doch entgegen der Meinung der Experten kehrten die Xenon nun doch schon nach vier Jazuras zurück.
Das Argonische Oberkommando hatte die voll funktionsfähige Agrippa beauftragt zusammen mit der Oceania, ein Schiff der Boronischen Marine, in das Xenon Gebiet vorzudringen um Verstärkungen für die Xenon zu unterbinden, nachdem man ein paar Stazuras zuvor die Xenon abgelenkt hatte, um ein Forschungsschiff, ein umgerüsteter Argon Express, die Möglichkeit zu geben, durch das Sprungtor in Xenon Memorial beziehungsweise Xenon Sektor 472, ins Feindgebiet zu gelangen.
Die geschickten Ergebnisse des TPs zeigten jede Menge feindliche Schiffe auf der anderen Seite, wodurch das Oberkommando den beiden Zerstörern den Auftrag gab, die Xenon in Ihrem Gebiet zu attackieren und soviel Schaden wie möglich anzurichten.
Kurz nach dem Start der Mission entschied sich das Oberkommando leider dazu das, von Xenon errichtete, Tor in Xenon Memorial zu zerstören, nachdem in Omicron Lyrae alles auf eine Niederlage hindeutete und somit der Rückweg versperrt war, da die Energiezellen auf beiden Zerstörern nur für einen Sprung bis nach Omicron Lyrae von Xenon Memorial aus, reichten.
Der umgerüstete TP war mit vielen Speziellen Ausrüstungen versehen, allerdings rettete das dieses Schiff nicht vor seiner Zerstörung, zum Glück konnte die Agrippa die Wissenschaftler noch an Bord beamen, bevor die Hülle des Transporters endgültig auseinander brach.

Diese Meldung, dass das Tor zerstört werden soll, war das letzte was die Agrippa von der Argon Föderation gehört hatte, offenbar hatte man einen Discoverer ausgerüstet, der im Eiltempo nach Xenon Memorial flog um die Sprengsätze am Tor anzubringen, aber wie die Zerstörung genau von statten ging, wusste auf der Agrippa niemand.
Fünf Jazuras waren seitdem vergangen.

Nach mehreren Tazuras quasi ahnungsloses herumirren im Xenon Torsystem und nach zahlreichen Schlachten, wo man auch die Oceania verlor, traf man in einem System die Terraner und dann tauchte Stazuras später auch noch eine Piratenkorvette auf, die ursprünglich zur Piratenbasis in Xenon Memorial gehörte.
In einem gemeinsamen Angriff konnten zwei CPU-Schiffe der Xenon vernichtet werden.
Laut älteren Daten der Gemeinschaft die von der späteren Vize-Präsidentin der TerraCorp, Elena Kho, gesammelt wurden, konnte es sich bei den zerstörten CPU-Schiffen nur um #deff und #efaa handeln, die sich vor mehreren Dekazuras friedlich zum damaligen Xenon Sektor 597 zurückzogen.
Wo man vorher noch von ausging, dass eine Vernichtung der CPU-Schiffe keine große Wirkung auf die restlichen Xenon haben könnte und man annahm, dass die Xenon dann nur wieder ihre Basisbefehle aufnehmen würden, hatte man entdeckt, dass ohne die CPU-Schiffe die Xenon überhaupt keine Befehle mehr erhielten und dementsprechend Tod im All schweben würden.
Offenbar waren sich die Xenon über dieses Risiko bewusst und entwickelten das Xenon X, was laut den wenigen Erkenntnisse die man hatte, mit einer eigenen CPU ausgestattet war, die in der Lage war, Xenon, die sich im selben Sektor befanden, zu koordinieren.
Zwar war es möglich, wenn auch unwahrscheinlich, dass das zerstörte Xenon X vor fünf Jazuras nicht das einzige seiner Klasse war, allerdings hatte man die CPU-Schiffe vernichtet, wodurch so oder so, die meisten Xenon inaktiv waren und dadurch, falls überhaupt noch Xenon aktiv sind, sie keine Gefahr darstellen.

«Commodore, unser ausgesetzter Navigationssatellit im Orbit des Pluto hat eine M2-Signatur empfangen!», vermeldete der Navigations- und Radaroffizier und riss Commodore Lundon somit aus seinen Gedanken.
«Das wird doch mit Sicherheit unsere Ablösung sein.», gab der Commodore leise bekannt.
«Öffnen sie einen Kommunikationskanal zu dem Zerstörer, auch über den Satelliten wenn es nötig ist.», befahl Nahri dem Kommunikationsoffizier.
«Verstanden, Sir!», bekam er als Antwort und der Argone drückte ein paar Knöpfe
«Verbindung steht.», gab der Offizier nach ein paar Sezuras bekannt.
«Auf den Hauptschirm!», befahl Nahri Lundon und der Offizier an der Kommunikation drückte wieder ein Knopf und das Gesicht eines Mannes tauchte an der Stelle auf, wo man zuvor auch noch den Weltall sehen konnte, der nun in den Hintergrund getreten war.
«Hier spricht Commodore Lundon auf der USC Agrippa an den ankommenden Zerstörer, bitte identifizieren sie sich!», stellte sich Nahri Lundon vor.
«Hier ist General Alexandrov, USC Warlock, wir wurde beauftragt, Ihr Schiff hier abzulösen.», antwortete der Mann auf der anderen Seite.
«Ich verstehe Warlock, wir übermitteln Ihnen unsere aktuellen Koordinaten, wir haben eben unsere letzte Messung beendet und werten die Daten gerade aus.», erklärte der Commodore.
«Lassen Sie sich ruhig Zeit, es wird ohnehin noch ein paar Minuten dauern, bevor wir Ihre Position erreichen.», entgegnete General Alexandrov mit ruhiger Stimme und schloss die Verbindung.
«Wie weit sind wir mit der Auswertung?», erkundigte sich der Commodore, nachdem die Kommunikationsverbindung geschlossen wurde.
«Die Auswertung ist zu 65% abgeschlossen.», bekam er als Antwort von dem Offizier der an der entsprechenden Konsole saß. «Die Restzeit beträgt sechs Mizuras.», fügte der Offizier hinzu, als der Commodore ihn fragend anblickte.
«Sir, wir lauten unsere neuen Befehle?», erkundigte sich Arwiin Taldon, der erste Offizier des Schiffes.
«Das kann ich Ihnen nicht sagen, aber ich denke mal, dass wir zur Erde zurückkehren werden. - Landurlaub.», redete Nahri Lundon etwas erleichtert.
«Sir... Sie sprechen von Landurlaub? Sie sind doch derjenige an Bord der die Erde schrecklich findet.», sagte Lieutenant Commander Taldon etwas vorwurfsvoll.
«Ich mag die Erde einfach nicht, die Meere sind salzig und der Planet ist überbevölkert. Ich weiß nicht, was die Goner an diesen Planeten so besonders finden, es ist eben nicht das Paradies, was ich mir so vorgestellt habe.», erzählte Nahri Lundon ehrlich.
«Aber trotzdem, denk ich natürlich an die Besatzung und die will endlich wieder festen Boden unter ihren Füßen spüren.», sagte er noch zusätzlich.
«Die Crew wird sich in der Tat über einen Landurlaub freuen.», stimmte der Lieutenant Commander seinem kommandierenden Offizier zu.
Stille kehrte wieder auf der Brücke ein, ein paar Mizuras gingen die Offiziere still ihrer Arbeit nach, es wirkte wie ausgestorben, dass einzige was man hören konnte, war das Piepen der Konsolen auf der Brücke.
Plötzlich tippte der Steuerungs- und Sensoroffizier wie wild auf seiner Konsole herum.
«Lieutenant?», fragte Arwiin Taldon ruhig.
Der Lieutenant ignorierte den Lieutenant Commander und tippte erneut ein paar Kommandos in seine Konsole ein.
Arwiin Taldon schritt nun auf den Platz des recht jungen Offiziers zu.
«Lieutenant, ist irgendwas?», fragte der Lieutenant Commander nun etwas genauer.
Nahri Lundon schaute mittlerweile auch ziemlich interessiert nach vorne, aber mischte sich nicht in die Arbeiten seines ersten Offiziers ein, zumindest jetzt noch nicht.
«Ja, Sir. Die Auswertung ist abgeschlossen, unsere Tiefenraumsensoren haben ein Objekt ausgemacht, was näher kommt.», antwortete der Lieutenant unruhig.
«Vielleicht ein unbekannter Asteroid?», wandte Arwiin ein.
«Das habe ich natürlich auch in Erwägung gezogen, nur gibt es da ein Problem... dieses Objekt wird kontrolliert langsamer.», entgegnete der Lieutenant diesmal.
«Was soll das heißen kontrolliert? Sicher, dass dieses Objekt nicht auf natürlichem Wege langsamer wird?», fragte der Lieutenant Commander.
«Das ist aber noch nicht alles. Ich habe eben ein paar Daten aus diesem Abschnitt des Weltalls zusammengefasst, sehen sie sich das Ergebnis selbst an!», sagte der junge Offizier mit ruhiger Stimme und drückte einen Knopf.
Auf einem kleinen Monitor erschien nun ein Bild womit dunkle Objekte im All wahrgenommen werden konnten, Objekte die näher am Schiff waren als der Hintergrund, waren deutlich mit einer Roten Farbe gekennzeichnet, solange dieses Objekt natürlich innerhalb der Reichweite der Tiefenraumsensoren lag, hier war es definitiv der Fall.
«Irre ich mich?», flüsterte der Lieutenant Commander leise.
Der Lieutenant schüttelte als Antwort nur mit dem Kopf.
«Berechnen sie bitte den Kurs dieses Objektes und geben Sie mir eine Zeitangabe wann voraussichtlich das Objekt zum Stillstand kommt.», flüsterte Arwiin wieder leise.
Bevor er zurück zum Commodore ging, hörte er noch ein leises «Ja, Sir.»
«Was gefunden, Lieutenant Commander?», wollte Commodore Lundon leise wissen.
«Ja Sir, ich empfehle auf Gelben Alarm zu gehen.», antwortete Arwiin Taldon und überrumpelte damit den nun überraschten Commodore.
«Wieso das?», sprach der Commodore deswegen auch etwas verwirrt.
«Es deutet alles daraufhin, dass ein Sprungtor in dieses System eingedrungen ist.», redete der Lieutenant Commander so, als sei so etwas das normalste des Universums.
«Eingedrungen? Wie darf man das verstehen?», erkundigte sich Nahri noch verwirrter als zuvor.
«Sir, es sieht so aus, als sei dieses Tor programmiert worden, hierher zu fliegen, es wird langsamer.», entgegnete der Lieutenant Commander ernst.
«Ich wusste zwar, dass Tore Manövriertriebwerke haben um sich in einem Orbit halten zu können, dass sie aber in der Lage sind, interstellare Reisen zu unternehmen ist mir neu.», gab Nahri Lundon offen zu.
«Deswegen rate ich umso dringender zum Gelben Alarm und dass wir dieses Tor untersuchen sollen.», brachte der Lieutenant Commander seine Bitte erneut vor.
«In Ordnung.», sagte Nahri Lundon und drückte sofort einen Knopf an seiner Konsole auf seiner Armlehne vom Kommandosessel.
Sofort erlosch das weiße Licht auf der Brücke und das ganze Schiff wurde nun in gelbes Licht getaucht.
Gelber Alarm bedeutete, dass alle Offiziere auf ihre Stationen sollen um im Ernstfall sofort reagieren zu können.
«Verbinden Sie mich mit der Warlock.», redete Nahri Lundon sofort zum Kommunikationsoffizier, der wie alle anderen auf dem Schiff, bis auf die beiden hochrangigen Offiziere und dem Lieutenant an der Steuerungs- und Sensorkonsole, vom Alarm ziemlich überrascht wurde.
«Verbindung steht, Commodore!», lautete die prompte Antwort.
«General Alexandrov, wir haben unsere Auswertung beendet. Wir haben ein Sprungtor entdeckt, was näher kommt und ich möchte Sie bitten, uns mit Ihrem Schiff zu unterstützen um das unbekannte Tor zu untersuchen. Wir haben an Bord der Agrippa nun Alarmstufe Gelb gegeben. Wir sollten innerhalb der nächsten Mizura auf ihrem Radarschirm auftauchen, folgen Sie uns einfach.», redete der Commodore wie am Fließband und ließ den General gar nicht zu Wort kommen.
«Ich habe verstanden, wir werden Sie unterstützen!», war das einzige was als Antwort kam.
«Lieutenant, Ihre Daten!», rief nun Arwiin Taldon zum Offizier an der Steuerung und den Sensoren.
«Okay... bei aktuellem Kurs und gleich bleibender Bremsung, wird das Tor im Asteroidenfeld zwischen Sol IV und Sol V stehen bleiben, es wird in einem Mazura dort ankommen. Das Tor ist momentan nur rund fünfundzwanzig Mizuras Flugzeit entfernt.», analysierte der Lieutenant die Daten auf dem Bildschirm.
«Fast pünktlich zum fünften Jubiläum nach dem Sieg über die Xenon», stellte Arwiin Taldon fest.
«Zufall?», sagte Nahri Lundon, wo der Ton schon eindeutig verriet, dass er sich eben gerade selbst eine Antwort gab.
Trotzdem gab Arwiin zur Sicherheit auch eine Antwort die «Glaube ich nicht.», lautete, die Nahri Lundon stillschweigend akzeptierte.
Auf einmal machte sich so eine beklemmende Atmosphäre auf der Brücke breit, da war sie wieder, diese Stille wie vor ein paar Mizuras.
Diesmal wirkte sie jedoch anders, ganz anders, man konnte die Anspannung nun spüren.
Was hatte das Auftauchen des Tors fast pünktlich zum Jubiläum für eine Bedeutung?
War es wirklich Zufall?
Vieles sprach dafür, es gab niemanden außerhalb dieses Systems, was wissen konnte, welcher Tazura bald sein würde, nur die Xenon, diese fielen jedoch raus, sie waren vernichtet.
Oder...?
Ein neuer Gedanke tauchte in Nahris Kopf auf, weniger der Gedanke, dass die Xenon überlebt haben könnten, vielmehr war er am Überlegen, ob dieses Tor zu den letzten Befehlen von den CPU-Schiffen gehörte, falls es denn überhaupt ein Tor der Xenon war.
Es war durchaus möglich, dass die Xenon dieses Tor bereits schon vor Dekazuras auf die Reise geschickt haben um die Terraner auszulöschen aber hinterher eroberten die Xenon vielleicht ein System was näher an diesem war und somit die Reisezeit eines Tors verkürzte, weswegen dieses Tor mit einiger Verspätung gegenüber dem ersten Tor hier auftauchte.
Oder dieses Tor war bereits kurz oder gar während der Endschlacht vor fünf Jazuras auf die Reise geschickt worden um eben fünf Jazuras später zurückzukehren, nachdem das Xenon X das Sprungtor vernichtet hatte.
Die Xenon hatten damals eine Niederlage des Xenon Schlachtschiffes offensichtlich für Wahrscheinlich gehalten, weswegen das Xenon X aus Sicherheitsgründen das Sprungtor hier bei seiner Ankunft vernichtete um den Terranern nicht die Möglichkeit zu geben, sie im eigenen Gebiet anzugreifen, wie es bereits schon einmal vor dreizehn Jazuras geschehen war, allerdings hatten die Xenon nicht mit einem Angriff auf ihre CPU-Schiffe gerechnet, vor allem dann nicht, als die finale Xenon-Offensive gegen die Erde im vollen Gange war.
In diesem Punkt hatten sich die Xenon verrechnet und hatten eben zuvor dieses Tor auf die Reise geschickt ohne jemals wieder für sie für nutzen zu sein, außer für die Terraner und all den anderen Völkern hier im Sonnensystem.
Denn dieses Tor könnte der Weg zurück zu den Sternen bedeuten.
Aber wieder fiel Nahri Lundon auf, dass die Xenon irgendeine Verbindung mit der Zahl 5 hatten, fünf Jazuras nach dem Verlust des Tors im Xenon Sektor 596 tauchten die Xenon wieder auf, diesmal im Xenon Sektor 472 und nun war es fünf Jazuras her, seitdem das Sprungtor im Sol-System vernichtet wurde, wollten die Xenon etwa alle fünf Jazuras in Erscheinung treten?
Die Antwort würde aber niemand erfahren, der Kampf gegen die Xenon war vorbei, seit fünf Jazuras und das endgültig.
Vielleicht lag er auch einfach im Dunkeln, möglicherweise war es auch keine Xenon Konstruktion, vielleicht zeigte das Alte Volk endlich Erbarmen für die allein gelassenen Wesen hier im Sonnensystem und schickte Ihnen ein Sprungtor.
Aber trotzdem, der Zeitpunkt musste man im Hinterkopf behalten denn das machte es schwierig an einen Zufall zu glauben.
Xenon konnte man trotz allem ausschließen, es war durchaus möglich, dass dieses Sprungtor einer festen Programmierung folgte, wodurch es keinen Kontakt zu den CPU-Schiffen brauchte um zu funktionieren, es hatte seine Flugroute, die es eben laut Programmierung folgte.
«Die Warlock ist jetzt in unseren Radarbereich, wir können starten!», rief der Lieutenant an der Sensorkonsole und wieder wurde Nahri Lundon aus seinen Gedanken gerissen.
«Dann setzen Sie den Kurs und beschleunigen Sie!», befahl er.
Als die Triebwerke beschleunigten, fing das Schiff an zu vibrieren, dies dauerte mehrere Sezuras, bevor die Triebwerke den Geschwindigkeitswert erreichten, den der Lieutenant angegeben hatte, wodurch es auf dem Schiff wieder ruhig wurde.
Diese Stille die zuvor schon einkehrte, war nun wieder da und diesmal länger als zuvor, denn sie war während des ganzen Fluges vorherrschend, nur das Piepen der Konsolen vermochte diese Stille zu durchbrechen.
Wieder einmal war es der Lieutenant an der Steuer- und Sensorkonsole der die Stille beendete.
«Sir, wir sind in Sichtweite, ich kann das Tor jetzt mit dem Digitalem Sichtverbesserungssystem erfassen.», sprach der Offizier ruhig.
«Dann schalten sie das Bild vom Sichtverbesserungssystem auf den Hauptmonitor.», hieß der Befehl von Commodore Lundon.
Sofort gab es eine Reaktion.
Nahri Lundon blickte auf die Hauptscheibe, die zugleich auch der Hauptmonitor war, dort schossen die Partikel mit nicht erfassbarer Geschwindigkeit vorbei, es war klar, was das zu bedeuten hatte, das Sichtverbesserungssystem zoomte zum Sprungtor.
Dann schossen keine Partikel mehr vorbei, jedoch erkannte man trotzdem nur die Schwärze des Weltalls.
«Ich schalte auf erweiterten Anzeigemodus!», gab der Lieutenant bekannt und das Bild veränderte sich, wieder gab es diese verschiedenen Farben, wieder war der Weltraum einfach nur Tiefblau, der Ring der nun in der Mitte des Bildes sichtbar war, jedoch in tiefem Rot getaucht.
«Definitiv, eine Xenon Konstruktion!», stellte Nahri Lundon fest.
Das nicht kreisrunde, sondern eckige Sprungtor war das Markenzeichen für eine Xenon Konstruktion, obwohl es dem zerstörten Tor im System Brennans Triumph doch verblüffend ähnlich war, vielleicht orientierten sich die Xenon eben auch an die Sprungtore Ihrer Erschaffer, daher war es ja eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass diese Sprungtore gewisse Parallelen aufwiesen.
«Commodore, laut unseren Sensoren wird es nur als Tor identifiziert, ohne Zielpunkt, es ist deaktiviert!», rief der Lieutenant nach ein paar Sezuras auf.
«Bleiben sie weiterhin auf Kurs!», befahl Lt. Commander Taldon nachdem er sich still mit dem Commodore über Augenkontakt und Körpersprache verständigt hatte.
Die beiden Zerstörer näherten sich weiterhin dem Sprungtor, was sie nach mehreren Mizuras auch erreichten.
Obwohl die Zerstörer nur noch wenige Meter vom Sprungtor entfernt waren, war es trotzdem nicht sichtbar, das Tor war absolut dunkel und nur durch spezielle Kameraeinstellungen sichtbar.
«Commodore, sollten wir nicht das Oberkommando darüber informieren?», sprach Lt. Commander Arwiin Taldon.
«Was sollen wir Ihnen erzählen? Das wir ein Sprungtor gefunden haben? Nein, wir sollten wenn schon auch gleich gewisse Daten aufweisen können, das Oberkommando hat noch Zeit!», stellte der ranghohe Offizier der Argonen klar.
«Was ist mit der...», setzte Arwiin an, aber der Commodore kam ihm zuvor.
«Um die Warlock wollte ich mich jetzt kümmern.», sagte dieser und wandte sich zum Kommunikationsoffizier. «Verbinden Sie mich mit General Alexandrov.», lautete der befehlende Ton.
Es dauerte nur wenige Sezuras bis das Konterfei vom General wieder auf dem Hauptbildschirm auftauchte.
«General Alexandrov von der USC Warlock hier.», sagte er ruhig.
«General, ich wollte Ihnen mitteilen, dass ich es besser finden würden, wenn wir dieses Tor erst untersuchen bevor wir das Oberkommando informieren.», schlug Nahri Lundon seine Idee vor.
Der General überlegte eine Weile, dann stimmte er aber zu.
«Einverstanden!», sagte er deswegen etwas zögerlich.
«General, nach unseren Informationen hat das Tor ein klares Ziel. Es wird das Asteroidenfeld zwischen Sol IV und Sol V in knapp einem Mazura... pardon - Monat erreichen und wird dort voraussichtlich stehen bleiben. Wir wissen nicht welche Gefahr von diesem Tor ausgeht, ich würde empfehlen es aufzuhalten, wenn es ungefährlich ist, können wir es näher an die Erde bringen», schlug Nahri Lundon vor.
Wieder einmal überlegte der General.
«Was für eine Gefahr?», erkundigte sich der General.
Stille.
Diese Frage hätte Nahri Lundon eigentlich erwarten sollen, die hatte er aber vor lauter anderen Gedanken glatt vergessen.
Das Tor war eine Xenon Konstruktion, die Xenon waren deaktiviert, was sollte es schon für eine Gefahr geben?
Trotzdem fiel Nahri Lundon nach mehreren Sezuras eine Antwort ein.
«Es ist vollkommen uninteressant, was für eine Gefahr! Es spielt nur die Rolle, dass es leichtsinnig wäre, einfach aufgrund von Vermutungen alles zu gefährden, wir haben jetzt zwei Zerstörer hier, falls das Tor eine Gefahr verbirgt, können wir sie mit Sicherheit bekämpfen», sprudelte es aus dem Commodore hinaus.
Dies stimmte den General nachdenklich.
«Da ist was dran», sprach er und nickte dann ein paar Sezuras später: «Ich akzeptiere. Wie wollen sie das Tor aufhalten?», wollte der General wissen.
Der Commodore wandte seinen Blick zum Taktikoffizier.
«Wie sieht es mit den Bergungsdrohnen aus?», fragte Nahri Lundon.
«Alle 50 Drohnen sind an Bord und sollten noch Einsatzbereit sein, wir haben sie zumindest seit dem Verlassen des Raumdocks vor fünf Jazuras nicht benötigt!», antwortete der Offizier.
«General, wir haben so genannte Bergungsdrohnen an Bord, sie sind zur Bergung von Schiffen entwickelt worden, sie sollten gemeinsam in der Lage sein, dass Tor abzubremsen.», erklärte der Commodore.
«Wenn sie meinen...», sprach der General abschätzig.
«Lieutenant, starten sie alle Drohnen, sie sollen das Tor abbremsen!», befahl Nahri Lundon dem jungen Offizier, der sofort ein paar Knöpfe drückte.
«Drohnen sind unterwegs, erreichen das Ziel in zwölf Sezuras.», gab der Offizier bekannt.
Die Bergungsdrohnen wurden vor über zehn Jazuras vom Boronischen Königinnenreich entwickelt um havarierte oder leblose Schiffe zu bergen und zum nächsten Trägerschiff zu transportieren.
Zuerst waren die Drohnen nur bei Schiffen der Marine anzutreffen, aber schon damals war bekannt, dass Piraten einen Frachter mit neuen Drohnen überfallen hatten.
Ebenso vermutete man bereits, dass die Split schon Kenntnis über diese Drohnen hatten und sogar die Pläne entwenden konnten.
Bevor die Boronen die Drohnen zum öffentlichen Verkauf und zur freien Herstellung anboten, wurde auch die Argonische Föderation damit beliefert, die in einem Vertrag festlegte, dass Argonen die Drohnen zwar von den Boronen erhielten, diese jedoch auch nicht frei zum Verkauf anbieten durfte.
Dies sollte erst im Jazura 771 geschehen als die Drohnen freigegeben wurden.
Auch wenn sie natürlich schon zuvor auf dem Schwarzmarkt gesichtet zu hohen Preisen wurden da Frachter mit Drohnenlieferungen immer besser beschützt wurden und demnach diese Drohnen eher selten waren.
Ebenfalls verdichtete sich schon mehrere Mazuras zuvor, dass die Split ähnliche Drohnen im Einsatz hatten und nur im eigenen Militär einsetzten.
Fast exakt eine Wozura vor den Boronischen tauchten sie in den Split Handelshäfen zum freien Einkauf auf.
Das verursachte natürlich damals wieder starke diplomatische Spannungen zwischen Split und Boronen, da die Boronen die Split beschuldigten die Pläne entwendet zu hatten und dies der endgültige Beweis für die zahlreichen Gerüchte waren.
Aber natürlich stritten die Split alles ab und tauchten später auch nicht mehr auf den diplomatischen Verhandlungen auf, wodurch das ganze im Sande verlief und nie wieder Erwähnung fand.
Die Boronen machten mit den Drohnen trotzdem ein großes Geschäft, was man sonst nur Teladi zugetraut hätte.
Die Teladi waren es auch, die das ein oder andere mal versuchten das Exklusivrecht zum Bau dieser Drohnen von den Boronen zu erwerben um als einziges Volk Bergungsdrohnen herstellen zu dürfen und passende Fabriken zum Verkauf anzubieten.
Aber die Boronen blieben in dieser Sache hart, hinterher konnte sich das Teladi Unternehmen nur damit zufrieden geben, die Drohnen in eigenen Fabriken nur nachbauen zu dürfen und zu verkaufen.
Die Argonen hingegen durften die Drohnen hinterher nur als Ware in den Handelsstationen anbieten, waren aber auf Lieferungen aus dem Boron- oder Teladigebiet angewiesen.
Einen diplomatischen Grenzfall gab es allerdings, als ein Teladianischer Unternehmer eine Drohnen Fabrik mitten im Gebiet der Argonen platzierte und somit natürlich Anlaufstelle Nummer Eins für alle Handelsstationen im Umkreis wurde.
Am Ende der Gespräche stand fest, dass die Station dort erlaubt war, da sie im Teladigebiet gekauft wurde und nirgends im Vertrag festgelegt wurde, dass diese Fabriken auch nur innerhalb des Teladigebietes gebaut werden durften.
Allerdings hatten die Boronen dafür was anderes festgelegt, der Kauf der Fabriken war nur für Teladianische und Boronische Staatsbürger gestattet, wodurch es unmöglich war, dass Argonische Geschäftsleute plötzlich ins Gebiet der Boronen strömten um dort entsprechende Fabriken zu kaufen.
Dennoch waren die Boronen über die Vorgehensweise des Teladi nicht erfreut.
Mehrere Boronische und Teladianische Drohnenfabriken sprießen seitdem aber trotzdem wie Pilze im Argon Gebiet.
Zum Glück konnten die Boronen auch durchsetzen, dass Drohnenfabriken abgerissen werden mussten, falls Firmen von Teladi oder Boronen durch Split, Paraniden oder Argonen aufgekauft wurden.
Ob die Drohnen in der Lage waren so ein mächtiges Objekt wie ein Sprungtor zu verschieben, war unbekannt, man würde es aber in jedem Moment feststellen.

«Die Drohnen haben Kontakt!», rief der Taktikoffizier auf.
«Verstanden, erhöhen sie die Geschwindigkeit und bremsen sie das Tor soweit wie möglich ab!», befahl nun Arwiin Taldon, der zuvor stumm mit dem Commodore kommuniziert hatte.
«Geschwindigkeit des Tores verringert sich.», gab der junge Offizier der Argon Föderation bekannt.
Mehrere Mizuras schien es, dass alles normal lief, dann schreckte der Offizier plötzlich hoch.
«Sir... Sir, ich empfange eine Toridentifikation, das Ding hat sich aktiviert!»
«Was zum...», rief Nahri Lundon überrascht.
«Commodore, ich bekomme keine Verbindung mehr zur Warlock die Kommunikation wird gestört.», sprach der Kommunikationsoffizier.
«Noch mal, was zum...», redete der Commodore erneut.
«Das ist noch nicht alles, es kommt was durch!», schrie der Lieutenant geschockt auf.
«Rufen sie sofort die Drohnen zurück! Roter Alarm!», hallte Nahris Stimme durch die Brücke des Agrippa-Zerstörers.
Roter Alarm war das Zeichen für volle Kampfbereitschaft, es bedeutete, dass der Offizier an der Taktikkonsole die Waffen und die Schilde aktivieren soll.
«Was kommt denn durch?», wollte Commander Arwiin Taldon wissen.
«Noch Unbekannt, definitiv mehrere kleinere Kontakte», lautete die Antwort.
Die Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen, mehrere schwarze Schiffe tauchten aus dem Sprungtor auf.
«Das ist doch nicht möglich... Xenon Identifikation!», rief der junge Offizier überrascht.
«Aber wie... alle Jäger sollen sofort starten! Geschütze, Feuer!», schrie Commodore Lundon hinaus.
Sofort ertönte eine Alarmsirene an Bord des Agrippa Zerstörers und Piloten rannten sofort in den kleinen Hangar.
Die Agrippa hatte zwar einen größeren Hangar als alle anderen Zerstörer der Gemeinschaft der Planeten, allerdings hatten auf diesem Schiff auch nur ungefähr fünfunddreißig Schiffe Platz, gegenüber den insgesamt 60 Jäger und Transporter die zum Beispiel auf die Warlock passten, war der Hangar also recht klein, aber auch 35 Jäger mussten erst mal vernichtet werden.
Auch die Warlock schien den Ernst der Lage erkannt zu haben und startete auch ihre Jäger des Typs Hunter.
Die ersten Xenon Schiffe, die das Sol-System nach fünf Jazuras erreichten, waren Jäger des Typs M4.
Diese Xenon M waren vom Design der Xenon Schiffe aus den beiden Xenon Konflikten nicht ganz unähnlich, natürlich, es waren nicht haargenau die selben, sondern entsprachen im Wesentlichen den Xenon vor fünf Jazuras, die vom Aussehen etwas abgewandelt waren um bessere Leistung zu erzielen.
Die Xenon Schiffe, die lange Zeit nach der Schlacht im späteren Sektor Nopileos’ Memorial die Völker in Atem hielten und sogar noch während des Khaak Konfliktes eingesetzt wurden, verschwanden nach und nach und wurden durch diese, erneut verbesserten, Schiffe abgelöst.
«Commodore, ich konnte endlich eine Verbindung zur Warlock herstellen!», rief der Argone an der Kommunikation urplötzlich auf, gerade in dem Moment wo einer der ersten Xenon Jäger durch die PSK der Agrippa vernichtet wurde und ein Lichtblitz am Rande des Blickfeldes des Hauptschirms sichtbar war.
«Gut, erreichen Sie auch unsere Jäger oder noch besser das Oberkommando?», wollte Nahri Lundon wissen.
«Unsere Kommunikation beschränkt sich auf den Nahbereich, also alles was innerhalb unserer Sensorreichweite ist, ist erreichbar. Alles was außerhalb davon nicht. Kommunikation zum Oberkommando ist somit nicht möglich!», erklärte der Offizier.
«Verbinden sie mich mit den Jägern.», befahl der Commodore jetzt, gerade als wieder ein Xenon M explodierte nachdem es durch mehrere PSK getroffen wurde.
Der Argone an der Kommunikationskonsole drückte ein paar Knöpfe und wandte sich wieder dem Commodore zu und nickte.
«An alle Jäger, hier spricht die Agrippa, wir haben vor wenigen Mizuras das Sprungtor entdeckt. Wir haben das Tor abgebremst um es zu untersuchen, leider hat es sich bei diesem Vorgang aktiviert und Xenon Schiffe sind durch das Tor gekommen, bisher konnten wir keine Verbindung zum Oberkommando herstellen, ihre Aufgabe ist es, die beiden Zerstörer zu beschützen und die Xenon zu attackieren. Wir versuchen in der Zwischenzeit Kontakt mit dem Oberkommando herzustellen», redete Commodore Nahri Lundon, woraufhin die Piloten nach und nach bestätigten und jetzt das Chaos, was nach dem Start der Jäger aufkam, geklärt wurde.
«Und jetzt eine Verbindung zur Warlock», befahl der Commodore erneut.
Es dauerte nicht einmal eine Sezuras und der Kommunikationsoffizier nickte ihm wieder zu nach einem schnellen eintippen von Befehlen in seiner Konsole.
«General, wir bekommen keine Verbindung zum Oberkommando, wie sieht es bei Ihnen aus?»
General Alexandrov schaute wenig begeisterst über diese Frage.
«Negativ, keinen Kontakt», sprach er daher einfach emotionslos.
«General, was schlagen sie vor?», wollte Nahri wissen.
«Ich schlage vor, sie halten die Terraformer ab, während wir den Bereich dieses, offensichtlichen, Störfeldes verlassen um das Oberkommando zu informieren, wir sind zu weit vom nächsten USC Kommunikationssatelliten entfernt so dass ein Jäger ihn in akzeptabler Zeit erreichen könnte», analysierte der General die Situation, was auch somit bedeutete, dass er eine Zerstörung des Tores für völlig indiskutabel hielt, vor allem deswegen, weil die Gefahr doch noch nicht groß genug war um diesen Schritt jetzt schon zu rechtfertigen.
Nahri Lundon überlegte.
«Verstanden, wir versuchen die Xenon solange wie möglich aufzuhalten.», sprach er anschließend.
«Unsere Jäger werden Sie dabei unterstützen, ich übertrage Ihnen somit die Befehlsgewalt über unsere Geschwader», gab General Alexandrov bekannt.
«Ich habe verstanden. Lieutenant, bringen Sie uns zwischen das Tor und der Warlock!», befahl der Commodore dem Offizier an der Steuerungskonsole.
«Hier spricht Commodore Lundon von der Agrippa an alle Jäger, halten Sie die Xenon unter allen Umständen von der Warlock fern, sie versucht das Kommunikationsstörfeld was uns umgibt zu verlassen um das Oberkommando zu informieren. Halten Sie die Xenon also unter allen Umständen von diesem Schiff fern, wir versuchen hier die Stellung zu halten um ebenfalls die Xenon aufzuhalten!», erzählte Nahri Lundon.
Nach und nach trudelten die Bestätigungen ein.
Die Warlock vollführte gerade ein Wendemanöver während die ganzen Jäger sich auf die Xenon stürzten, die Agrippa hingegen änderte ebenfalls ihre Position um hinterher zwischen der Warlock und dem Sprungtor zu sein um es Verstärkungen zu erschweren direkt an die Warlock heran zu kommen, sie mussten erst an der Agrippa vorbei, dem stärkeren Zerstörer.
Der Kampf war natürlich bereits schon länger im Gange, Welle auf Welle flogen Xenon Jäger des Typ M und L in das System ein, auch ein paar Xenon N waren dabei.
Zwar gab es auch schon auf Seiten der Argonen und Terraner gewisse Verluste, aber die Anzahl der zerstörten Xenon Jäger war ungleich höher, allein die Strahlgeschütze der Agrippa verwandelten viele Jäger der Xenon einfach in Staub, jedoch erlitt auch dieses Schiff den einen oder anderen Treffer und auch die Warlock war nicht ungefährdet, denn auch sie wurde attackiert.
«Commodore, die Xenon schicken Verstärkung, es kommt was durch was Jägerkonfiguration überschreitet, könnte eine Korvette sein», gab der Lieutenant auf der Brücke bekannt.
«Xenon haben doch gar keine Korvetten», stelle Arwiin Taldon klar, doch er sollte sich irren.
«M6 Konfiguration bestätigt!», rief der Lieutenant auf.
Ein Schiff, was aussah wie ein kleines Xenon K tauchte aus dem Sprungtor auf und nahm die Agrippa sofort unter Beschuss.
Es schüttelte erstmals etwas kräftiger auf der Brücke.
«Analyse!», rief Lt. Commander Taldon sofort.
«Schilde auf 84% gesunken. Feindliches Ziel besitzt 2*125 MW Schilde, drei Hauptstrahlgeschütze die vergleichbar sind mit unseren Beta Photonenstrahlkanonen und ebenso besitzt es sechs Gamma Energieplasmawerfer Türme, zwei hinten, und jeweils zwei links und rechts. Gefahr der Kategorie B!», gab der Lieutenant bekannt.
«Beta PSK? Wie zur verflixten Erde haben die Xenon das schon wieder geschafft?», fragte Nahri Lundon unwissend.
«Unbekannt!», lautete die nüchterne Antwort vom Lieutenant an der Taktikkonsole.
«Feuern sie auf diese Korvette!», forderte Nahri den jungen Offizier auf der sofort ein paar Knöpfe drückte und sofort verließen mehrere Strahlen den Zerstörer in Richtung der recht kleinen Korvette, die gegen die insgesamt sechs Strahlen des Typs G*PSK nicht viel entgegensetzen konnte.
Mit der Korvette gab es natürlich auch viele weitere Lichtblitze, was bedeutete das viele weitere Jäger, auf beiden Seiten, explodierten.
«Weitere Korvetten im Anflug!», schrie der junge Offizier an der Taktik wieder auf.
Bevor der Commodore antworten konnte, schreckte der Lieutenant wieder auf.
«Commodore, M2 Konfiguration kommt durch das Tor, ich wiederhole, M2 Konfiguration kommt durch das Tor!»
«Also langsam..., was wird das hier? Eine Präsentation von Xenon Schiffen?», gab sich Nahri Lundon etwas sarkastisch.
«Geben sie den Bombern der Terraner und unseren den Befehl sich um den Zerstörer zu kümmern», wandte er sich anschließend sofort an den Kommunikationsoffizier.
Der Kommunikationsoffizier bestätigte und sprach ein paar Sätze in sein Headset.
Die Korvetten nahmen in der Zwischenzeit wieder die Agrippa unter Beschuss die jetzt endlich ihre endgültige Position erreicht hatte, die Angriffe auf die Warlock hatten mittlerweile nachgelassen, aber dennoch war das Schiff nicht außer Gefahr.
Auf der Brücke des Argonischen Zerstörers wackelte es wieder kräftig.
«Schilde runter auf 57%!», wurde nach den beiden Salven der Xenon Korvetten bekannt gegeben.
Eine Korvette konnte als Antwort vernichtet werden, die andere überlebte diese aber und konnte ein weiteres mal feuern.
«Schilde auf 49%!», hallte es erneut.
Der Xenon Zerstörer war bereits auch ins Sol-System eingedrungen und wurde soweit abgelenkt, dass er sich auf die angreifenden Bomber der Terraner und Argonen konzentrieren musste, also Bomber der Klasse Athena und Nova.
Die zweite Xenon Korvette wurde durch die zweite Salve der Agrippa ausgelöscht, gerade als auch das Xenon K die Zeit fand den Argon M2 unter Beschuss zu nehmen.
«Schilde runter auf 40!», wurde es wieder laut auf der Brücke.
«Ich hoffe einfach mal, dass die Xenon nicht mehr soviel auf der anderen Seite haben.» sprach Arwiin Taldon etwas beunruhigt.
«Wird schon klappen!», wurde ihm durch seinem befehlshabenen Offizier versichert.
«Schilde des Ziels runter auf 44%!», gab es nun einen anderen Ruf auf der Brücke.
«Feuer!», rief Nahri sofort, der Agrippa Zerstörer eröffnete das Feuer auf das Xenon K, was zwar auf verlorenem Posten war, aber auch entsprechend antwortete.
«Schilde auf 31! Gegnerische Schilde auf 21%.», lautete die Analyse dieses Feuergefechtes.
Es gab weitere Raketeneinschläge auf dem Xenon K die durch die Bomber verursacht wurden.
«Schilde beim Gegner ausgefallen», freute sich der junge Offizier.
«Dann geben wir diesem Zerstörer den Rest!», sagte Nahri Lundon siegessicher.
Die Agrippa feuerte erneut.
Mit weiteren Raketeneinschläge explodierte das Xenon K in einer Schockwelle, womit der Angriff beendet schien, denn es kamen keine weiteren größeren Signaturen durch das Tor, sondern nur noch weitere Wellen von Jägern, die jedoch auch immer spärlicher wurden, keine Gefahr für den Argon Zerstörer, denn die anderen Xenon Jäger wurden durch die Jäger der beiden Zerstörer gut unter Kontrolle gehalten.
«Schadensbericht!», bat Nahri Lundon.
Zwar hielten Schilde das meiste ab, aber dennoch konnte es dazu kommen, das irgendwelche Laserenergie trotzdem durch die Schilde gelang und somit Schaden anrichten konnte, der im allgemeinen zum Glück nie kritisch ausfiel, zu schwache Schilde konnten allerdings gegen Kollisionen von Jägern jedoch eher wenig ausrichten, in der Regel konnte das Schild, wenn es schwach genug war, kein Schiff auf Kollisionskurs abhalten, es durchbrach die Schilde und konnte somit auch starke Schäden verursachen die sogar, trotz Schilde, zur Zerstörung des Schiffes führen konnte.
Zum Glück blieb der Agrippa dieses Schicksal erspart, denn die Xenon verzichten bei diesem Angriff auf Kamikaze.
«Keine Schäden, der Schild regeneriert sich gerade wieder.», lautete der Bericht.
«Die Warlock erhält immer noch kein Kontakt zum Oberkommando», gab der Kommunikationsoffizier bekannt.
Mehrere Sezuras schien nichts mehr zu passieren, plötzlich schreckte der Taktikoffizier hoch, man konnte richtig hören wie ihm bleich im Gesicht wurde.
«Sir... Sir... es kommt wieder was durch das Tor...», er stockte.
«Lieutenant?», fragten Arwiin Taldon und Nahri Lundon nahezu wie aus einem Mund.
«Sir... es übersteigt M2 und M1 Konfiguration...», er stockte erneut.
Stille... wieder einmal beherrschte für einen Augenblick Stille die Brücke.
«Lieutenant!», rief Nahri Lundon nun laut, was scheinbar alle wieder zurück brachte.
«Es ist eine M0 Konfiguration!», platzte es aus dem jungen Offizier heraus, der sofort ängstlich zusammen zuckte als habe er eben was unerlaubtes gesagt.
Nahri Lundon schluckte.
«Xenon X oder Galaxy Vaporizer?», fragte er ganz behutsam, aber er brauchte nicht mehr auf die Antwort warten, denn das große Schiff tauchte aus dem Sprungtor auf, in Begleitung von unzähligen Jägern und gar auch vier Korvetten.
«Galaxy Vaporizer!», stellte Arwiin Taldon geschockt fest.
«Verdammt, schmeißen sie alles darauf was wir haben, los!», befahl der Lt. Commander, da der Commodore auch irgendwie geschockt ohne Reaktion zum Bildschirm hinaus blickte.
«Commodore!», sprach jetzt Arwiin laut und holte jetzt den Commodore in die Wirklichkeit zurück.
«Ja... feuern sie mit allem was wir haben und geben sie den Bombern den Angriffsbefehl», wiederholte der die Befehle von seinem ersten Offizier.
Das rotierende Mittelteil des Galaxy Vaporizer hatten die Xenon scheinbar aufgerüstet, denn es waren Strahlgeschütze daran befestigt, die jetzt nämlich auf die Agrippa feuerten und durch ihre Rotation natürlich verheerende Schäden anrichtete.
«Schilde unten! Rumpfzustand auf 67%!», schrie der junge Offizier panisch auf, mit einem Schlag hatte diese Salve rund 400 MW an Schild vernichtet und dazu 33% vom Rumpf.
«Ausweichmanöver! Sofort!» schallte es durch die Brücke, die Triebwerke verrichteten nun Schwerstarbeit um das Schiff aus der Schusslinie des mächtigen Feindschiffes zu tragen.
Die Agrippa feuerte natürlich auch zurück.
«Unsere Angriffe haben scheinbar keinen großen Erfolg, Schildzustand des M0s liegt bei 95%», wurde bekannt gegeben.
«Wie ist das möglich?», erkundigte sich Nahri Lundon, ja er wusste, der Galaxy Vaporizer war stärker geschützt als jedes andere bekannte Großkampfschiff, dennoch sollten die Angriffe mehr als nur fünf Prozent des Schilds senken.
Plötzlich fiel ihm etwas ein.
«Schildtürme! Hat das M0 aktive Schildtürme?», fragte er sofort.
«Moment...», es dauerte eine Weile bevor der Lieutenant fortfuhr: «Ja, acht Schildtürme!», lautete das Ergebnis der Analyse.
Das erklärte natürlich alles, die Schildtürme machten dieses Schiff nahezu unbesiegbar, es hatte aktuell nur diese acht wunden Punkte, die Schildtürme änderten die Schildkonfiguration so, dass sie nahezu undurchdringlich waren.
Erst mit der Zerstörung dieser acht Schwachstellen, war es möglich dieses Schiff ganz effektiv zu bekämpfen, denn erst dann war der ungefähr fünf Gigawatt Schild wirklich zu durchdringen.
«Wir sollten...», Nahri Lundon brach ab, gerade hatte das Xenon M0 das zweite mal mit den rotierenden Geschützen gefeuert und die durchbohrten das Schiff der Agrippa Klasse endgültig und sägten es förmlich auseinander.
Nahri Lundon wollte fortfahren er bekam jedoch keine Luft mehr, gerade als er jedoch erstickte explodierte die Agrippa und sein Körper verbrannte, wie alle anderen auf dem Schiff, die Besatzung der Agrippa war, wie auch das Schiff selbst, tot.

Das Xenon M0 schoss aus den Trümmern der Agrippa triumphal empor, es hatte bereits sein nächstes Ziel erfasst, den Andromeda Zerstörer mit Namen USC Warlock.
Die Jäger der Argonen und Terraner warfen sich den Xenon entgegen, aber ohne mit der Unterstützung der Agrippa waren sie es jetzt, die auf verlorenem Posten waren.
Zwar war die Warlock mittlerweile weit aus dem Feuerbereich von normalen Strahlgeschützen heraus, allerdings hatte ein Galaxy Vaporizer noch ihr Hauptgeschütz was mehrere hundert Kilometer Reichweite besaß und dazu eingesetzt wurde ganze Planeten auszuräuchern, aber es war auch in der Lage in einem begrenzen nah Bereich auch noch genau etwas größere Schiffe, zum Beispiel eben einen Zerstörer zu vernichten.
Das Hauptgeschütz baute sich langsam auf und man konnte sehen, wie sich die Energie an der Spitze des Galaxy Vaporizer sammelte.
Es dauerte nicht einmal eine Mizura bevor die gigantische Energieladung auf den Zerstörer losgelassen wurde, der einfach durchbohrt wurde und ebenfalls explodierte, da der Strahl direkt durch den Reaktor ging und auch nicht von den der verstärkten Panzerung und dem Energiefeld abgehalten wurde.
Zwar hatte die Warlock noch versucht auszuweichen, hatte jedoch keine Chance.
Mit der Zerstörung der Agrippa und auch der Warlock waren alle Piloten hier ebenfalls dem Untergang geweiht, der bald auch eintrat als weitere Zerstörer und Korvetten durch das Tor eintrafen und die letzten Jäger vernichteten.
Ein Teil der Xenon Jäger flog in Formation zu den größeren Schiffen ein paar andere blieben stehen und warteten auf die Ankunft des ersten Xenon Trägers.
Ein paar Xenon N dockten an das Tor an und kurz darauf erhöhte es wieder seine Geschwindigkeit um seine ursprüngliche Befehle wieder aufzunehmen.
Ebenfalls blieben vier Korvetten in Reichweite des Tores um es zu beschützen, die Xenon Flotte hingegen war auf direktem Kurs zu einem Planeten in diesem System – der Erde!

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Kapitel IV: Aufklärungen

Post by Deepstar » Sun, 24. Dec 06, 15:39

Kapitel IV: Aufklärungen


#Ort: USC Luna, Mondorbit, Sol-System
#Datum: 29-04-780

Nola Hi bewegte sich wieder durch das terranische Schiff, wie üblich wirkte die Bewegung teilweise etwas unbeholfen, Boronen waren eben Wasserwesen und das machte die Fortbewegung im trockenen etwas schwierig, aber aufgrund der ganzen Dekazuras gab es hier auch eine gewisse Evolution wodurch sich Boronen immer besser in trockenen Gegenden bewegen konnten, die Technik erledigte das übrige, so hatten Paraniden vor mehreren Jazuras eine Technologie entwickelt wo eine Schiffsaufrüstung ermöglichte aus dem Vakuum Wasser zu gewinnen.
Das war jedoch nur der Anfang, ein paar Jazuras später hatten die Paraniden eine Art Chip entwickelt, der es ermöglichte, dass Argonen, Paraniden, Teladi und Split ohne weitere Atemgeräte unter Wasser leben konnten, diese Hardware ermöglichte also innerhalb des Körpers eine Umwandlung von Wasser in Atemluft, diese Chips setzen sich in der Regel durch Nahrungsaufnahme im Körper fest.
Erst vor etwas über einem Dekazura gab es diese Chips auch für Boronen die quasi innerhalb des Körpers Sauerstoff in Wasserstoff umwandelten und somit den Boronen das Leben an trockenen Gegenden ohne Umweltanzug ermöglichte, was die Bewegungsfähigkeit doch sehr stark erhöhte.
Während Bürger des boronischen Königinnenreichs sehr schnell diese Chips bekamen, war die Beschaffung für Piraten alles andere als leicht.
Nola Hi selbst bekam ihren Chip erst vor zehn Jazuras während einer Gerichtsverhandlung, nachdem Sie Polizeischiffe im System Blauer Rüssel angegriffen hatte.
Diesen Chip bekam sie, weil sie damals für ganze zehn Jazuras Gefängnis in der Gefängnisstation Omicron Delta in Trantor verurteilt wurde, was nach dem Khaak Angriff zwei Jazuras zuvor nie mehr das selbe System war und zu einem Hochsicherheitsgefängnis umgewandelt wurde.
Zum Glück konnte Nola damals bereits nach einem Tazura mit Timanckslat und anderen aus dem Gefängnis fliehen, was eigentlich für etwas unmögliches galt.
Aber das lag nun alles weit in der Vergangenheit, sie war jetzt hier im Erdsektor und weit von Trantor entfernt.
Und dank diesem Vorfall vor zehn Jazuras war Sie in der Lage ohne Umweltanzug zu überleben, deren Verkäufe bis vor fünf Jazuras natürlich stark zurückgegangen waren und mittlerweile möglicherweise gar nicht mehr hergestellt wurden und die Firmen teilweise sich ab sofort auf boronische Raumanzüge spezialisierten, die wesentliche Unterschiede zum Umweltanzug aufzeigten, nur um einen Unterschied zu nennen: Manövriertriebwerke.

Nolas Ziel war dieses mal die Arrestzelle, Admiral Ling hatte sie vor wenigen Mizuras rufen lassen und Nola wurde durch einen Terraner eskortiert der ihr den Weg wies.
Offenbar war Timanckslat wieder aufgewacht.
«Da sind sie ja, Botschafterin!», wurde Nola herzlichst von Anne Ling, die vor der Tür zu den Arrestzellen stand, begrüßt.
«Was gibt es denn?», entgegnete Nola sofort und wollte sich nicht lange mit unnötigen Gesprächen aufhalten.
«Vermittler Timanckslat ist wieder erwacht, Botschafterin.», erklärte die Terranerin.
«Und?», fragte Nola ganz einfach nachdem die Terranerin nicht mehr fortfuhr.
Nola wusste nämlich nicht, was das ganze jetzt wieder mit ihr zu tun hatte.
«Wir haben versucht mit Ihm zu sprechen, hatten aber keinerlei Erfolg, er hat nicht geantwortet. Ich hoffe, dass sie versuchen mit Ihm zu sprechen und das sie hoffentlich mehr Glück haben.», gab Anne ihre Absicht bekannt, warum Sie Nola Hi gerufen hatte.
«Ich verstehe freundliche Terranerin.», antwortete Nola.
«Das ist gut, dass sie verstehen, Botschafterin. Sie kennen den Vermittler neben den Paraniden wohl am besten in diesem System und da die Paraniden mit ihm nichts mehr zu tun haben wollen, sind sie unsere letzte Hoffnung.», erklärte Admiral Ling und machte eine kurze Pause. «Bevor sie allerdings reingehen um den Vermittler zu sehen, seien sie gewarnt, möglicherweise finden Sie ihn in einem Zustand vor, der selbst für sie sehr ungewöhnlich ist».
«Was soll das denn bedeuten?», erkundigte sich Nola ohne Umschweife.
«Das beurteilen sie lieber selbst!», war die einzige Antwort die die Botschafterin bekam.
Anne Ling nickte einem Soldaten an der Tür neben ihr zu, der drückte sofort einen Knopf und die Tür, die zu den Arrestzellen führen sollte, öffnete sich.
Nola betrat zusammen mit Anne den Raum, dieser Raum war recht unspektakulär, die Wände waren einfach schlicht weiß und in dem Raum gab es mehrere abgetrennte Bereiche, die die Arrestzellen markierten, wenn Arrestzellen belegt waren, wurden diese Bereiche per Kraftfeld vom Rest des Raumes abgetrennt.
Sofort wurden in Nola Erinnerungen an Trantor vor zehn Jazuras wach, denn auch da waren Zellen durch Kraftfelder abgeschirmt, auch wenn hier dieses Schleuse ähnliche Verfahren fehlte.
Man brauchte nicht lange zu überlegen in welcher Zelle sich Timanckslat befand, denn es war offensichtlich nur eine Zelle bewacht, denn nur vor einer stand ein Wachsoldat und auch alle anderen Arrestzellen schienen auch kein aktives Kraftfeld zu besitzen.
Auf dem Weg zu der bewachten Zelle kamen die beiden natürlich an weitere Zellen vorbei, diese waren auch sehr schlicht gehalten, eigentlich bestanden sie nur aus einer Liegemöglichkeit und einem kleinen Freiraum wo man sich bewegen konnte, mehr gab es nicht, aber Nola schloss nicht aus, dass es in den Wänden noch weitere Einrichtungen gab, zumindest ließen Einbuchtungen in den Wänden darauf schließen, dass sich dort vielleicht so was wie eine kleine Steuerkonsole befand.
Aber für Nola war diese Steuerkonsole aus ihrer Position nicht sichtbar.
Die bewachte Zelle kam immer näher, sie war nur noch wenige Meter entfernt.
Langsam konnte Nola die Wände in der abgeschirmten Zelle sehen, aber noch war natürlich nicht viel zu sehen, aber mit jeder weiteren Sezura war mehr zu erkennen.
Der Soldat vor der Zelle setzte sich jetzt auch in Bewegung und schritt auf Anne Ling zu, Nola Hi ignorierte es, dass Anne Ling stehen geblieben war um mit dem Soldaten ein paar Worte zu wechseln.
Nola stand jetzt direkt vor der Zelle und musste anerkennen, dass die Oberkommandierende des United Space Commands nicht übertrieben hatte, so wie sie Timanckslat sah, hatte sie ihn noch nie erlebt.
Er saß zusammen gekauert auf dem Bett in der Arrestzelle, das wäre ja schon beunruhigend genug, aber Nola erkannte etwas, was sie noch viel mehr schockte, Timanckslat hatte Angst!
Das war etwas, was Nola Hi bei Timanckslat noch nie gesehen hatte, sie wusste bis eben nicht einmal, dass Paraniden überhaupt so ein Gefühl kannten.
Paraniden im Zusammenhang mit Ängstlich sein, war etwas was für Nola vollkommen neu war.
Es mochte zwar stimmen, dass Paraniden in der Lage waren Angst und Schrecken zu verbreiten, aber nie, dass Angst sie selbst heimsuchen könnte.
Das war jetzt wirklich eine Sache die Nolas Denkweise über Paraniden grundlegend änderte.
«Timanckslat?», fragte Nola ganz vorsichtig.
Der Paranide blickte jetzt tatsächlich auf, im Gegensatz zum Rest zeigte sein Gesicht das selbe Desinteresse an niedrigen Wesen wie eh und je.
«Unwürdige Nola Kreatur!», begrüßte Timanckslat die Boronin.
«Timanckslat, was beim Boron ist passiert?», fragte Nola direkt, als sie merkte, dass Anne Ling mit ihrer Hand bedeutete, außerhalb des Sichtbereichs des Paraniden zu bleiben.
Sie wollte Nola Hi offensichtlich nicht stören und hoffte, anscheinend, dass Nola Hi alleine mehr Erfolg hätte als wenn Sie da noch mit dabei wäre.
Sofort änderte sich der Gesichtsausdruck des Paraniden und irgendwie schien es, dass er sich noch mehr zusammen kauern wollte, er wirkte von der Körpersprache her noch ängstlicher als zuvor.
«Ich weiß es nicht, kleine Kreatur!», redete Timanckslat einfach drauf los, aber für Nola schien es irgendwie wie eine Lüge, aber immerhin schien Timanckslat bereit zu reden.
«Wie kannst du es nicht wissen? Du warst doch dabei!», redete Nola sofort, auch wenn dieser eindringliche Ton bei Nicht-Boronen sich eher harmlos anhörte.
«Boron Kreatur, es ist so, ich kann es mir selbst nicht erklären. Ich habe geschlafen und als ich aufgewacht bin, war ich hier.», versuchte Timanckslat zu erklären und setzte wirklich einen rätselhaften Blick auf.
«Ja, soweit ich informiert bin, hat man dich auch Bewusstlos geschossen.», klärte Nola den Paraniden auf.
«Nein, das kann nicht sein, ich war in meinem Quartier und habe dort geschlafen. Auf mich wurde nicht geschossen, aber trotzdem bin ich jetzt hier.», sprach der Paranide aus und fuchtelte mit seinen Armen herum.
«Können Paraniden etwa schlafwandeln?» ertönte plötzlich eine weitere Stimme, Anne Ling mischte sich jetzt wieder ins Gespräch ein und tauchte auch im Blickfeld für Timanckslat auf, jetzt war wohl der Zeitpunkt erreicht, wo sie sich nicht mehr zurückhalten konnte.
Aber Nola musste durchaus innerlich zugeben, dass es eine interessante Frage war, irgendwie. Konnten Paraniden wirklich schlafwandeln? Nola wusste es zumindest nicht.
Timanckslat zögerte etwas, er wusste scheinbar nicht so richtig ob er überhaupt antworten solle, tat es letztendlich aber doch.
«Nein, Paraniden können nicht Schlafwandeln, kleine mickrige Kreatur!», lautete seine Antwort.
«Dann erklären sie mir... uns, wie es dann möglich ist, dass sie einfach in den Reaktorraum marschieren, dort versuchen die Selbstzerstörung auszulösen und bei dem Versuch auch einen Techniker umgebracht haben obwohl sie doch angeblich geschlafen haben?», wollte Anne Ling mit einem scharfen Tonfall wissen.
Timanckslat erwiderte nichts, er blieb einfach stumm.
Plötzlich schloss er einfach seine Augen und blieb in dieser Position für mehrere Mizuras.
Anne Ling und Nola Hi standen etwas ratlos vor der Arrestzelle und riefen mehrmals den Namen des Paraniden, aber er reagierte nicht.
Erst nach ungefähr zehn Mizuras öffnete er seine Augen wieder.
«Timanckslat?», erkundigte sich Nola wie schon zu Anfang des Gesprächs.
«Die unheiligen Xenon haben mir diesen Auftrag erteilt!», platze der Paranide plötzlich hervor.
«Wie bitte?», antwortete Anne Ling etwas perplex, es schien als wüsste sie nicht so richtig was sie da eben gehört hatte.
«Die unheiligen Xenon haben mir diesen Auftrag in den Träumen gegeben. Sie haben mir in meinem Schlaf befohlen die Station der irrelevanten Split zu zerstören und sie haben mir den Befehl gegeben diese unwürdige Schiff zu vernichten.», redete er weiter.
«Aber wie?», gab es kurz vom Admiral zu hören, Timanckslat setzte aber einfach fort «Ich konnte mich nicht zur Wehr setzen, ich habe den Anweisungen folge geleistet ohne wirklich zu wissen was ich da getan habe. Die unheilige CPU deff von den noch unheiligeren Xenon hat mir die Möglichkeit genommen die heilige Dreidimensionalität weiter korrekt zu erfassen. Mein mittleres Auge ist seit damals nicht mehr funktionsfähig. Ich wusste nicht genau was deff damit getan hat, bis eben, als ich meine Augen geschlossen habe, konnte ich den Kontakt zu den unheiligen Xenon spüren, ich vermute man hat mir so eine Art Sender oder Kommunikationsgerät implantiert. Genauso wollte deff mit meinen Daten eine Biowaffe gegen Paraniden entwickeln, so ähnlich wie die Waffen, die der Crew der Oceania zum Opfer gefallen ist.», erzählte Timanckslat und schockte damit alle Anwesenden.
Jetzt waren es Nola Hi und Anne Ling die die Stille im Raum verursachten.
«Kontakt zu den Terraformern? Wie ist das möglich? Die sind doch alle deaktiviert!», stellte die Oberkommandierende des USCs klar.
«Ich weiß es nicht genau, ich weiß nur, dass sie offenbar nicht deaktiviert wurden und ich vermute, dass eine weitere unheilige CPU der Xenon mir diese Anweisungen gegeben hat. Ich glaube, dass die Xenon sehr nahe sind, vielleicht sind sie sogar schon in diesem System», lautete Timanckslats Schreckensbotschaft.
«Wie bitte? Wie ein CPU Schiff hat überlebt? Laut den Daten der Agrippa gab es nur zwei CPU Schiffe der Terraformer. Beide haben wir vernichtet, auch laut den Daten des Terraformerprojektes aus dem 21. und 22. Jahrhundert der Erde gab es nur zwei Hauptschiffe», gab die Terranerin sofort bekannt.
«Falls, ja falls sie recht haben sollten, dann stellen die Terraformer doch weiterhin eine Gefahr da, wieso gab es damals keine Anzeichen, dass die Xenon dieser Verlust nicht interessiert. Ich erinnere mich, nach der Zerstörung der CPU Schiffe und vor dem Eintreffen der Juggernaught waren die Xenon inaktiv», erinnerte Anne Ling die anderen beiden.
«Ja, das ist mir bekannt, Kreatur. Ich kenne die Antwort auch nicht. Vielleicht brauchten die Xenon einige Zeit um einen Kontakt zu einem anderen CPU Schiff herzustellen», mutmaßte Timanckslat.
«Wenn sie sagen, dass sie nah sind, können Sie uns auch sagen wie nah, nah ist?», wollte Anne Ling vom Paraniden wissen.
«Wie ich bereits sagte, Kreatur. Sie sollten lernen besser zuzuhören. Ich weiß es nicht! Ich weiß nicht wo sie sind, vielleicht sind sie sogar hier im System, ich weiß nur, dass sie nahe sind!», gab der Paranide bekannt.
«In Ordnung. Was sie mir hier erzählen finde ich in der Tat etwas beunruhigend. Allerdings kann ich wohl kaum einen Alarmstatus wegen solcher Geschichten ausrufen. Ich werde mich aber dennoch diese Sache untersuchen.», redete die Terranerin.
«Was sie anbetrifft Vermittler, da muss ich Ihnen leider mitteilen, dass sie weiterhin in dieser Zelle bleiben müssen. Wenn Ihre Geschichte stimmt, sind sie zwar nicht für die Vorfälle direkt verantwortlich, allerdings sind sie so dennoch eine zu große Gefahr für dieses Schiff, dieser Crew und eigentlich für die gesamte Menschheit.», sprach sie weiter.
«Botschafterin, sie kehren am besten auf Ihr Schiff zurück.», wandte sie sich an Nola Hi.
Die Botschafterin signalisierte Einverständnis und bewegte sich aus dem Raum.
Der Paranide sagte nichts, er setzte sich wieder in seine Ecke, wo er bereits zum Anfang des Gesprächs verweilte und er währenddessen verlassen hatte.


#Ort: USC Luna, Mondorbit, Sol-System
#Datum: Mittwoch, 29.04.2950

Auf der Brücke war es ruhig, in der Entfernung vom Aussichtsfenster konnte man den Mond und noch zahlreiche Trümmer entdecken, die Erde befand sich für die Luna aktuell hinter dem Mond und war somit nicht sichtbar.
Aber aufgrund der Sonneneinstrahlung war auch nur der Mond zu ungefähr 5% sichtbar.
Colonel Hendricks, der aktuell General Petersen als Kommandierender Offizier der Luna ablöste, da er sich schlafen gelegt hatte, saß auf dem Kommandostuhl mitten auf der Brücke.
Er wirbelte mit seinem Stuhl herum, als die Tür zur Brücke automatisch auf schwang.
Wen er dort sah, überraschte ihn doch etwas, es war Admiral Ling.
«Admiral? Was verschafft mir diese Ehre?», redete er ganz ruhig.
«Wo ist der General?», erkundigte sie sich ohne Umschweife.
«Ich habe den General vor ungefähr drei Stunden abgelöst. Der General ist am schlafen. Ich bin somit im Moment ihr Ansprechpartner.», gab er so mit einer Souveränität bekannt, wo er über sich selbst erstaunt war, sonst hatte er immer Angst dass es mal zu so einem Moment kommen würde, wo er als Vertretung die Aufgaben des Generals übernehmen musste und dies war zweifellos einer dieser Momente.
«Ich verstehe. Der Zweck meines Besuches hier ist recht einfach, ich will wissen ob unsere Satteliten ungewöhnliche Radarsignale aufgefangen haben», sprach sie aus.
Dieses Anliegen war für den Colonel ziemlich überraschend.
«Admiral?», erkundigte er sich zur Sicherheit.
«Ich möchte sie bitten, dass sie die Daten aller Navigationssatteliten des United Space Commands in diesem Sonnensystem abfragen und zwar möchte ich wissen ob sie ungewöhnliche Kontakte aufgezeichnet haben», wiederholte der Admiral ihr Anliegen etwas deutlicher.
«Wird erledigt», antwortete der Colonel kurz und knapp.
«Und wenn sie gerade dabei sind, überprüfen Sie ob irgendeins unserer Schiffe mit seinem Bericht an das Hauptquartier überfällig ist.», setzte sie fort.
«Ich habe verstanden, es wird ungefähr zwei Stunden dauern bis sie die gewünschten Daten erhalten», erklärte der Colonel.
«Das ist akzeptabel. Kontaktieren Sie mich bitte in meinem Quartier, wenn Sie die Daten haben.», sagte Anne und wandte sich zum gehen.
«Ach, eine Frage noch.», kam vom Colonel und der Admiral drehte sich wieder um.
«Wozu sind diese Daten?», wollte der aktuell kommandierende Offizier wissen.
«Sagen wir es so, ich habe eben eine beunruhigende Geschichte gehört und will nur sicher gehen, dass sie nicht stimmt. Ich will Sie nicht unnötig beunruhigen und will daher zum aktuellen Zeitpunkt nicht näher darauf eingehen, wenn die Geschichte stimmt werden Sie es früh genug erfahren.», erzählte Admiral Anne Ling mit etwas bedeckter Stimme.
Der Colonel nickte nur und sagte: «Vielen Dank für die Information, Admiral».
Jetzt lag es am Admiral nur nicken zu können und wandte sie sich erneut zum gehen und verschwand endgültig von der Brücke.

Warnur Konis, seines Zeichen Lieutenant Colonel und Kommandierender Offizier der USC Getsu Fune, einer Korvette der Orion-Klasse, befand sich gerade in einer der wenigen Bars auf der USC Luna, wo sich die meisten Offiziere und Piloten in Ihrer Freizeit aufhielten.
Vier Offiziere, wovon zwei durch die Kleidung als Piloten identifiziert wurden, spielten an einem Tisch ein Kartenspiel, wo Warnur dachte die Argonen hätten es erfunden, wo er in den letzten Jahren aber eines besseren belehrt wurde, dieses Spiel war ihm somit nicht unbekannt, nur hatte es für die Terraner ein anderen Namen.
«Dreißig.», sagte ein Mann an dem Tisch, Warnur war sich sicher, ihn öfters im Hangar an Jägern herum schrauben sehen, war also ein Techniker.
«Ihre dreißig und ich erhöhe auf fünfzig.», sprach einer der beiden Piloten.
Der nächste Spieler war eine Frau die Warnur nicht kannte, sie schien ziemlich unsicher zu sein, was sie nun tun sollte.
«Da gehe ich mit.», sagte sie etwas zögerlich und warf einen Chip in die Mitte.
Der nächste Spieler war ebenfalls eine Frau, sie gehörte aber definitiv zu den Piloten, sie sagte nichts, sondern warf einfach einen Chip in die Mitte des Tisches.
«Sehr mutig die Damen, da gehe ich mit.», redete der Techniker wieder.
«Ich nicht. Ich bin raus!», gab der Pilot bekannt und warf seine Karten aus der Hand.
Die, für den Argonen, unbekannte Frau schüttelte leicht den Kopf.
«Ich bin...», sie wurde durch den Lautsprecher unterbrochen «Captain Tharov, bitte auf der Brücke melden!», ertönte es in der Bar. «...raus.», beendete der Captain den Satz und warf die Karten hin.
Sie war offensichtlich auf der Brücke tätig, auch wenn Warnur nicht wusste was sie dort machte.
Mit «Vielen Dank für das Spiel», bedankte Sie sich und erhob sich vom Stuhl und verließ die Bar.
Die anderen Mitspieler nickten ihr nur zu und die beiden verbliebenen aktiven Spieler schauten wieder in Ihre Karten.
«Sie machen es einen nicht leicht. Aber ich erhöhe um zwanzig.», gab jetzt die Pilotin bekannt.
Jetzt schaute der Techniker sehr verdutzt.
«Das ist doch ein Scherz?», fragte er sehr unsicher. «Oder mit anderen Worten: Sie bluffen doch!».
«Gehen sie nun mit oder nicht?», fragte die Pilotin etwas amüsiert.
«Nein, das ist mir zu heikel.», gab der Techniker bekannt und ließ die Karten fallen.
«Super, alles meins!», gab die Pilotin freudig von sich und umarmte den ganzen Stapel an Chips und zog sie zu sich, diese Chips konnte man an der Bar gegen Credits eintauschen, zwar waren diese Credits nicht mit denen der Gemeinschaft der Planeten vergleichbar, waren also eine ganz andere Währung, aber zumindest der Name war der selbe.
«Und nun Major, wie war Ihr Blatt?», fragte der Techniker ein bisschen frustriert.
Jetzt schaute sie etwas überrascht aber dennoch vergnügt auf und deckte Ihre Karten auf.
Der Techniker fiel mit dem Kopf in seine aufgeschlagenen Hände und schüttelte ganz kräftig seinen Kopf.
«Ich wusste es! Ich wusste es! Sie hatte gar nichts! Sie hatte gar nichts und hat uns alle abgezogen!», gab er gedämpft, aber dennoch nicht unbedingt leise durch die Hände von sich.
Die Pilotin lachte.
«So ist das, wenn man mit normalen Mitteln nicht zum Erfolg kommt, dann eben durch Hinterhältigkeit.», äußerte sie sich.
«Hmpf...», war die einzige Reaktion die sie bekam.
Als die drei Spieler über eine neue Runde diskutierten spazierte Warnur zur Bar weiter.
Wie Warnur ebenfalls in den letzten Jahren feststellte, waren auch die Kampfsimulatoren eine Erfindung der Terraner, denn diese Bar war mit zwei Stück von diesen ausgestattet.
Aber im Gegensatz zum X-Universum gab es diese Simulatoren anscheinend nur auf Militärischen Zerstörer des United Space Command und auf der Militärakademie. In all den zahlreichen Basen des USCs hatte Warnur noch nie einen Kampfsimulator entdeckt, schloss es aber nicht aus, dass er sie bisher einfach nur übersehen hatte, aber zumindest schien es keine Simulatoren für Zivilisten zu geben.
Im X-Universum war es zumindest in diesem Punkt anders, in eigentlich jeder Argon Handelsstation gab es mindestens einen dieser Simulatoren.
Auch auf den Planeten konnte man in Bars solche Simulatoren finden, sie waren innerhalb der Argon Föderation jederzeit der Öffentlichkeit zugänglich.
An den Tresen der Bar angekommen, wurde Warnur gleich vom Barkeeper fragend angeschaut.
Warnur entschied sich für ein Getränk,was bei den Terranern als Kaffee bekannt war, auch hierfür hatten die Argonen einen etwas anderen Namen, wobei sich hier der Name nicht ganz so groß unterschied wie bei zahlreichen anderen Sachen.
Der Videomonitor in der rechten oberen Ecke der Bar erregte seine Aufmerksamkeit, offenbar lief dort gerade eine Nachrichtensendung.
«Können sie das mal etwas lauter stellen?», fragte er den Barkeeper höflich, der ihm zuerst seinen Kaffee gab und dann die Lautstärke erhöhte.
«...der Präsident wird somit erleichtert sein, dass diese monatelangen Verhandlungen endlich ein Ende zu seinen Gunsten gefunden haben und er sich jetzt bedeutend unbesorgter dem Wahlkampf zuwenden kann, in dem seine Herausforderin Niki Lovana bereits schon länger eingestiegen ist. Präsidentschaftskandidatin Lovana ist ebenfalls nicht untätig und hat sogar die Fachwelt überrascht als sie heute in Paris zum ersten mal weitere Pläne für ihre Amtszeit bekannt gab. So hat sich Niki Lovana fest vorgenommen, sich für eine erneute Kolonisierung des Mars stark zu machen und Sie will das United Space Command nicht nur deswegen mehr unter Druck setzen, sondern allgemein soll das United Space Command mehr in Forschung investieren die auch der Zivilbevölkerung zugute kommt. - Sie gab bekannt, dass in den ganzen letzten fünfzehn Jahren, seit dem Angriff der Terraformer, fast nichts mehr für die Zivilbevölkerung getan wurde, sondern nur das Militär sich weiterentwickelt hätte. Auch nach Kriegsende vor fünf Jahren hat sich das nicht geändert, all das ganze Geld wurde bisher wieder für neue Waffen und Schiffe ausgegeben und nebenbei wurden auch noch mehrere Raumstationen errichtet die der Zivilbevölkerung nichts nützen. Neue Technologien für unsere planetarischen Ziviltransporte wurden in den ganzen Jahren nicht entwickelt oder zur Verfügung gestellt. - Was für einen genauen Effekt diese Pläne von Ihr auf die Bevölkerung, Wirtschaft und dem USC haben werden und ob diese überhaupt verwirklicht werden können möchten wir nun gerne von unserem Gast erfahren, ich begrüße...», Warnur hörte plötzlich eine andere Stimme neben sich.
«Ich glaube, ich werde sie nicht wählen!», sagte Major Trista.
Warnur drehte sich etwas überrascht um.
«Wieso denn das?», wollte der Argone wissen.
«Naja, es ist so, für mich sieht das eher danach aus, als will sie das USC an sich ketten, ich würde das etwas beunruhigend finden. Denn es wäre der erste Schritt zu totaler Kontrolle und damit kann man viel Unheil anrichten. Ich finde man sollte uns unseren beschränkten Freiraum belassen. Zudem gefällt mir der eine oder andere aus ihrem Stab nicht, ich habe einfach das Gefühl, dass es uns in fünf Jahren schlechter gehen würde wenn wir sie in ein paar Monaten wählen.», lautete ihre Begründung.
«Ja, das mag ja sein, aber ich finde, dass sie auch doch recht hat, was die Besiedelung des Mars angeht.», antwortete Warnur. «Ich meine, die Zerstörung liegt schon so lange zurück und der Krieg ist auch vorbei, ich finde es wäre wirklich Zeit für ein Neubeginn.» fügte er zusätzlich hinzu.
«Da stimme ich sogar zu, ich betrachte diese ganze Marssache aber dennoch nur als politisches Geschwätz um viele Wählerstimmen zu bekommen. Ich rechne nicht wirklich damit, dass man dieses Versprechen einhält.», erklärte Jessica Trista weiter.
Warnur nahm einen Schluck von seinem Kaffee bevor er wieder in das Gespräch einstieg.
«Das ist Ihre Meinung, Major. Aber ...-», er wurde von ihr unterbrochen.
«Major? Wir sind doch nicht im Dienst.», erinnerte ihn Jessica.
«Ja, ich vergaß.», sprach Warnur entschuldigend, den eigentlich war man oft auf Militärschiffen immer im Dienst, jedoch wiederholte er das was er sagen wollte.
«Das ist deine Meinung. Aber ich bin der Meinung, dass man so etwas nicht gleich als heiße Luft betrachten sollte.», sagte er.
«Gab es bei den Argonen in der Vergangenheit nicht auch große Wahlversprechen die nicht erfüllt wurden? Kann ich mir kaum vorstellen.», entgegnete sie.
«Doch und das nicht nur einmal.», antwortete Warnur und erinnerte sich an mehrere Vorfälle die ihm damals in der Schule im Geschichtsunterricht erzählt wurden.
«Da siehst du es. Überall im Universum das selbe.», gab Jessica lachend bekannt.
«Das stimmt.», sagte Warnur nur und nippte wieder an seinem Kaffee.
«Was trinkst du?», erkundigte sich die 26-jährige Terranerin.
«Ach nichts spezielles, ein Kaffee.», antwortete Warnur wahrheitsgetreu.
Jessica wusste nicht exakt ob sie jetzt lachen oder weinen sollte.
«Wie bitte? Ich glaube du bist wohl einer der wenigen Leuten auf diesem Schiff der diesen schlechten Kaffee freiwillig trinkt und ihm auch noch schmeckt.», sagte sie.
Warnur blickte verwundert auf und betrachtete ganz genau seine Tasse.
«So? Ich gebe zu, ich habe schon einmal besseren Kaffee getrunken, aber eigentlich ist dieser doch gar nicht so übel, was ist denn damit los?», erkundigte sich der Argone.
Bei diesen Worten begann die Frau zu kichern.
«Also wirklich, dass ist doch der soweit billigste Kaffee den es auf der Erde gibt! Deswegen gibt es ihn ja überhaupt hier, weil er im Einkauf so billig ist, aber die Qualität hat bei diesem Preis wirklich sehr stark gelitten.», erläuterte sie.
«Also ich finde diesen Kaffee gar nicht so schlecht!», wiederholte Warnur.
Jessica konnte da nur noch den Kopf schütteln.
«Also dann möchte ich ja gar keinen Argonischen Kaffee trinken, die scheinen ja nicht viel besser zu schmecken».
«Da irrst du dich, es gibt auch bei den Argonen Kaffeearten die bedeutend hochwertiger sind, aber da ich sie nicht probiert habe, weiß ich auch nicht wie sie schmecken. Zudem habe ich ohnehin erwähnt, dass ich schon besseren getrunken habe», verteidigte sich der Argone gegen die Vorwürfe.
«Dann glaub ich dir das mal, wobei ich wohl nie erfahren werde ob das alles wirklich stimmt.»
Warnur konnte darauf nur leicht nicken.
Jessica bemerkte dies nicht und setzte einfach fort: «Wie dem auch sei, es gibt ohnehin viel besseres als Kaffee, ich verschwinde wieder.» und sie erhob sich von ihrem Platz.
«Ja, Major, leeren sie ruhig die unerlaubten Getränke in unserem Frachtraum.», gab Warnur ganz beiläufig von sich, wieder ihren Rang nennend, weil es ja wieder um das dienstliche ging, was Major Trista zum stehen bewegte, sie drehte sich um.
«Sir?», fragte sie ganz unsicher, wobei sie ja wusste dass sie sich nicht im Dienst befanden.
«Major, glauben sie allen ernstes ich merke nicht was auf meinem Schiff so los ist? Mir ist durchaus bekannt, dass meistens mehr an Bord gebracht wird als auf der Frachtliste steht.», sprach der Argone etwas vergnügt.
«Und was hat das mit unerlaubten Getränken zu tun, Sir?», fragte Jessica erneut, wieder mit einem etwas unsicheren Ton.
«Versuchen sie es nicht zu leugnen, Major. Ich weiß, dass es Getränke sind, auch dass sie vom USC nicht genehmigt sind, nur weiß ich eben nicht, was für Getränke es sind. Ich hätte es schon längst unterbinden können, wenn ich es gewollt hätte.», redete Warnur jetzt bedeutend leiser um sicherzugehen, dass dieses Gespräch nicht zu viel Aufmerksamkeit erregte.
Jessica Trista sah ein, dass weiteres leugnen in der Tat zwecklos war.
«Nein, ich leugne es nicht.», sagte sie leise.
«Sir, sie sagten, sie hätten es unterbinden können, wenn sie es gewollt hätten. Was hat das zu bedeuten?», wollte sie wissen.
«So wie ich das gesagt habe. Ich wollte es nicht unterbinden.», gab Warnur als Antwort.
«Danke, Sir.», sprach der Major abschließend und wandte sich wieder um und verschwand.
«Keine Ursache.», gab Warnur noch von sich als sie den Raum bereits verlassen hat und er wandte sich wieder seinem Kaffee zu.


Anne Ling befand sich in Ihrem Quartier, bereits eine ganze Weile wälzte sie Unterlagen, bald würden wieder mehrere Offiziere die Akademie erfolgreich beenden und Anne Ling machte sich schon langsam Gedanken wohin sie die neuen Offiziere versetzen könnte.
Natürlich leitete Admiral Ling die Akademie nicht persönlich, aber sie war die oberste Person in der Hierarchie des United Space Commands und musste sich auch dementsprechend um solche Aufgaben kümmern.
Anne Lings Arbeit wurde immerhin dadurch erleichtert, dass die Leiter der Akademie Ihr auch eigene Empfehlungen für das Einsatzgebiet des entsprechenden Rekruten mitteilten.
Aktuell las Anne Ling eine Akte von einer Rekrutin deren Namen ihr nicht unbekannt war, aber aktuell konnte sie den Namen einfach nicht einordnen.
War sich aber sicher, diesen Namen zu kennen.
Plötzlich läutete es an der Tür, Anne sprach ganz beiläufig, dass die Person eintreten solle, als Sie gerade die Versetzung auf die Phoenicia, einem anderen Andromeda Zerstörer, für die Rekrutin unterzeichnete.
Anne Ling bekam in den Augenwinkeln mit, dass die Person die zuvor geklingelt hatte, gerade am eintreten war.
«Colonel, ich hatte Ihnen doch gesagt, dass es ausreicht, dass sie mich einfach per Kommunikation informieren.», redete Anne mit ernster Stimme zu der Person, bevor diese ihre Stimme erheben konnte.
«Ja... Ja, Admiral. Das habe ich... das habe ich versucht, aber scheinbar haben sie Ihr Kommunikationsgerät deaktiviert und bevor ich sie hier mit der allgemeinen Schiffskommunikation belästige wollte ich lieber persönlich vorbei schauen.», verteidigte sich der Colonel.
Admiral Ling schaute jetzt erstmals bei seinen Worten auf, erst zu ihm und dann zu Ihrem Armreif.
«Ja, scheint in der Tat abgeschaltet zu sein.», teilte sie trocken mit.
«Na egal, was haben Sie für mich?», fuhr sie fort, nachdem sie Ihren Blick wieder zum Colonel wandte.
Der Offizier übergab ihr ein Datapad.
Sie schaute es sich an, während der Colonel es unaufgefordert auch noch erklärte.
«Keine ungewöhnlichen Kontakte innerhalb des ganzen Navigationsnetzes im Sonnensystem. Aktuell sind mehrere Schiffe mit Ihren Berichten überfällig.»
«Am längsten allerdings die Agrippa und die Warlock?», las Sie vom Pad ab.
Der Colonel nickte nur.
«Die beiden Schiffe befinden sich im selben Bereich, weit ab von jeder möglichen Kommunikationsstörung, das ist eigenartig.», äußerte Sie Ihre Bedenken.
«Ja, die Zeit haben sie schon lange überschritten, das Hauptquartier hat bereits zweimal versucht Kontakt mit beiden Schiffen aufzunehmen, bisher ohne Erfolg. Man wollte Sie informieren, sobald auch der dritte Versuch in knapp drei Stunden fehlschlägt.», gab der Offizier bekannt.
«Ich habe keine Lust drei Stunden zu warten.», sagte sie nun plötzlich, stand auf und verließ das Quartier und ließ den Colonel verdattert stehen.

«Admiral, Admiral, warten sie doch!», hörte Anne hinter sich, der Colonel kam angerannt.
«Was haben sie vor?», fragte er, nachdem er sie eingeholt hatte.
«Ganz einfach, ich gehe jetzt zur Brücke und werde versuchen Kontakt mit einen der beiden Schiffen aufzunehmen.», erklärte der Admiral.
Schnellen Schrittes kam Anne Ling mit Colonel Hendricks im Schlepptau auf die Brücke, die anwesenden Brückenoffiziere blickten Sie verwundert an, wie Anne Ling erkennen konnte, waren teilweise andere Gesichter auf der Brücke zu sehen, es fanden also innerhalb der letzten Stunden wieder Ablösungen statt.
«Bitte nehmen sie Kontakt zur Agrippa oder zur Warlock auf.», wandte sich Anne an den Kommunikationsoffizier der jetzt überrascht hochschaute.
«Sir?», fragte er, an den Colonel gerichtet.
«Tun sie es.», sprach Colonel Hendricks, der im Übrigen den Vornamen Sören trug.
Der Offizier drückte ein paar Knöpfe und sprach in seinem Mikrofon, dass die Luna die Agrippa ruft, er probierte es ganze drei mal, bevor er das selbe noch einmal mit der Warlock probierte, aber auch hier gab es kein Ergebnis.
«Nichts zu machen. Sie sind einfach nicht da.», gab der Offizier bekannt.
«Irgendwelche Störungen?», erkundigte sich Anne.
«Nein, der Kanal ist frei, eigentlich sollten beide Schiffe uns hören, aber sie antworten einfach nicht.»
«Sehr ungewöhnlich, melden sie dem Hauptquartier, dass auf meine Anordnung der dritte Kommunikationsversuch durchgeführt wurde und er fehlgeschlagen ist.», sagte Anne Ling deren Gesichtsausdruck nun doch etwas Sorge beinhaltete.
«Leider ist die Werft im Asteroidengürtel soweit die Station die am weitesten von der Erde entfernt ist, melden sie der Werft, dass sie auf meine Anordnung hin eine Sensorsonde in Richtung Pluto schicken soll. Ich will wissen was da los ist.»
«In Ordnung Admiral, aber sie wissen, dass eine Sensorsonde...», wollte der Offizier anfangen wurde aber vom Colonel unterbrochen.
«Ich bin sicher, der Admiral ist über die Dauer des Fluges der Drohne informiert.»
Der Admiral stimmte ihm nur mit einem Nicken zu.
«Wollte es ja nur erwähnt haben.», sprach der Offizier leise.
«Dann bleibt uns wohl nichts anderes als warten.», erzählte Sören Hendricks.
«Wenn wirklich was schlimmes passiert ist, dann werden wir vielleicht gar nicht auf die Daten der Sonde warten müssen.», sprach der Admiral und verließ die Brücke und ließ einen etwas ratlosen Colonel Hendricks zurück.


#Ort: An Bord der USC Getsu Fune, Sol-System
#Datum: Donnerstag, 30.04.2950

Warnur wachte auf. Und er schloss seine Augen sofort wieder, denn sein Kopf dröhnte, er hatte starke Kopfschmerzen.
«Was zur Erde...», fluchte er innerlich.
Er konnte sich erinnern, wie er gestern zurück an Bord der Korvette ging mit der Absicht sich schlafen zu legen.
Aber wo er jetzt genau darüber nachdachte hörte seine Erinnerung auf, als er diese Korvette betrat, was er danach machte wusste er gar nicht.
Aufgrund der Tatsache, dass er hier in einem Bett lag, vermutete er schon, dass er sich schlafen gelegt hatte.
Er öffnete wieder seine Augen und blickte sich um.
Der nächste Schock, dies war gar nicht sein Quartier.
Bevor er sich weiter umschaute, bemerkte er eine Bewegung neben sich.
«Oh nein.», schimpfte er erneut mit sich selbst.
Denn es war der nächste Schock, er war in einem fremden Quartier in einem fremden Bett und da drin nicht einmal alleine.
Er schaute zögerlich zu der Quelle dieser Bewegung, dort war eine Frau.
Sie war ihm abgewandt, aber er kannte sie.
Sie war Kommunikationsoffizier auf diesem Schiff, ihr Rang war Major und sie hieß Jessica Trista.
Mit einem Schlag schossen ihm viele Fragen in den Kopf wie zum Beispiel was passiert war und wie er hier her kam und was überhaupt in der Nacht geschah, dass er hier jetzt neben ihr aufwachte.
Er schaute etwas nach oben und erblickte auf einem Tisch direkt neben dem Bett zwei Gläser und eine Flasche, deren Inhalt Warnur nur erahnen konnte, wenn er aber diese Situation, soweit es überhaupt bei seinem benebelten Verstand möglich war, betrachtete. War er sich sicher, dass es einer dieser Getränke war, die an Bord dieses Schiffes geschmuggelt wurden, mehr oder weniger.
Das klärte zumindest die Fragen, warum er solche starken Kopfschmerzen hatte, er sich nicht erinnern konnte was geschah und es erklärte auch vielleicht, warum er hier war und nicht in seinem Quartier.
Aber die Frage was in der Nacht so wirklich geschah konnte diese Flasche und die Gläser auch nicht beantworten.
Er war sich überdies auch gar nicht sicher, ob er das überhaupt wissen wollte.
Er fragte sich, ob sie wusste, dass er hier war.
Sollte er es riskieren und einfach hier bleiben?
Was wäre, wenn sie nicht wusste, dass sie sich gerade ein Bett teilten?
Für sie wäre es zweifellos der selbe Schock wie für ihn.
Er hielt es für das beste, es nicht darauf anlegen zu lassen und war der Meinung, dass es besser wäre fürs erste in das eigene Quartier zu verschwinden um gegeben falls später über diesen Vorfall in Ruhe sprechen zu können.
Er stieg leise aus dem Bett, sammelte seine verstreute Kleidung zusammen und verschwand aus Ihrem Quartier, ohne dass sie es mitbekam.


#Ort: Auf der Brücke der USC Luna, Mondorbit, Sol-System

«Wir haben keine weiteren Überlebenden gefunden, der Vermittler scheint der einzige zu sein», gab die Kommandeurin der USC Terocia bekannt.
«Das ist schlecht.», antwortete General Peterson einfach.
«Wissen sie mittlerweile wie viele Split überlebt haben?», fragte der Lieutenant Colonel.
Die Tür zur Brücke schwang plötzlich auf.
«23.», redete Admiral Ling, die auf der Brücke auftauchte.
«23?», fragten die Offizierin und der General nahezu gleichzeitig.
«Ich habe eben mit der Mondbasis gesprochen, 23 Split waren gerade zu Besuch auf der Basis als die Raumstation explodierte. Ebenso sind neben den restlichen Split wohl auch ungefähr 15 Paraniden ums Leben gekommen.», erzählte sie.
«Und dann noch die ganzen Split.», redete die Frau von der Terocia etwas traurig.
«Ja, ich habe den Paraniden berichtet, dass wirklich alles auf den Vermittler hindeutet, er für die Zerstörung verantwortlich ist. Aber so richtig interessieren tut es diesen komischen Wesen wohl nicht, sie wollen Ihn halt einfach nicht mehr wieder sehen, dass sei Strafe genug.», berichtete Anne mit einem ratlosen Unterton.
«Und jetzt?», erkundigte sich der General.
«Das weiß ich nicht. Ich darf ihn nicht mehr sehr lange festhalten, er obliegt nicht der Autorität des USCs oder der Menschheit allgemein und ein Kriegsgefangener ist er natürlich auch nicht. Die Split und die Paraniden sind die einzigen die Ihm einen Prozess machen könnten, aber die Paraniden wollen nicht und die restlichen Split sind im Moment ohne jegliche Ordnung, die haben ganz andere Sorgen, ich weiß noch nicht so recht was ich mit Ihm machen soll.», meinte Anne Ling ehrlich.
«Vielleicht sollten Sie Ihn zu diesem Schiff schicken.... Agrippa.», schlug der Lieutenant Colonel der Terocia vor.
«Darüber hatte ich schon nachgedacht, aber solange die Agrippa verschollen ist, kann man da nichts mit machen. Aber egal, sie sagen sie haben sonst keine weiteren Überlebenden gefunden?», sprach Anne und wechselte damit das Thema.
«Bestätigt Admiral, keine weiteren Überlebenden hier. Der Vermittler war bei seiner Arbeit scheinbar gründlich. Eigentlich können wir hier zusammen mit der Locanda nichts mehr tun.», gab die Offizierin bekannt.
«Ja, das sehe ich auch so, Ihre Arbeit ist beendet, ich gebe Ihnen nur noch den Befehl, dass sie die größeren Trümmerstücke wegschaffen sollen, vernichten Sie sie. Sobald das erledigt ist, können sie nach Hause zurückkehren.», befahl der Admiral und die Offizierin auf der anderen Seite bestätigte und schloss die Verbindung.
Nachdem die Verbindung beendet war, eröffnete der General wieder das Wort.
«Apropos nach Hause, die Freude des Glücks hat im Laufe des Vormittags auch schon abgedockt und ist zur Aquatica zurückgekehrt.», berichtete er Ihr.
«Ich habe verstanden. Ich verstehe auch Ihre Frage, eigentlich stimme ich Ihnen zu, im Moment gibt es auch für uns nichts mehr zu tun erstmal. Wir können auch zurück in den Erdorbit. Ich kann es nämlich auch nicht mehr erwarten endlich mal wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.»
«Der Colonel hat mich über die Agrippa und die Warlock informiert, was gedenken sie deswegen zu tun?», fragte der General weiter.
«Aktuell können wir ohnehin nur warten, sobald sich was ergibt überlege ich mir weitere Schritte.», war das, was Anne Ling als Antwort gab.
«Kurs zur Erde ist gesetzt, Sir.», gab der Navigationsoffizier der Luna bekannt, so dass der General zuerst etwas überrascht schaute, da es ja eigentlich keinen direkten Befehl dazu gab, er gab jedoch den Befehl zum aktivieren der Triebwerke.
«Geben sie bitte im Laufe des Tages an die Getsu Fune weiter, dass sie mich heute Abend zur Oberfläche bringen wird.», sprach Anne Ling und verschwand wieder von der Brücke, nachdem der General nur dazu nickte.


#Ort: USC Getsu Fune, Angedockt an der USC Luna

Mittlerweile war bereits schon der Nachmittag angebrochen und Warnur hatte einen Teil seines Erinnerungsvermögens zurück.
So hatte ihn Jessica am letzten Abend, bei seiner Rückkehr auf die Getsu Fune doch noch zu einem Drink eingeladen, natürlich wollte Warnur zuerst nicht, ließ sich jedoch für einen Schluck dann doch überreden, leider wurde aus diesem einen Schluck schnell gleich mehrere Gläser, mit dem Ergebnis, dass sich Warnur noch immer nicht erinnern konnte, was wirklich in der letzten Nacht geschah.
Warnur stand am Fenster in seinem Quartier und sah, dass die Luna mittlerweile die Erde erreicht hatte, denn der Planet war sehr nah und füllte das Fenster fast ganz aus, nur am Rand konnte er noch ein paar Sterne sehen.
Er überlegte sich ob er es eigentlich wissen wollte was letzte Nacht so geschah, aber eigentlich beantwortete er sich die Frage noch bevor er sie in Gedanken richtig gestellt hatte, natürlich wollte er es schon wissen, zudem war auch gar nichts dabei, falls etwas passiert sein sollte.
Auch wenn es sich bei Jessica Trista um eine Person handelte, die unter seinem Kommando stand, es war kein Problem für ihn.
Nicht nur, dass er und sie wahrscheinlich ebenfalls keinen klaren Kopf mehr hatten, würde es auch vom USC her keine Probleme geben wenn eine Beziehung in irgendeiner Art und Weise entstehen würde, Beziehungen unter Militärmitgliedern war genauso wenig ein Problem als wenn jemand eine Beziehung mit jemanden führte die überhaupt nichts mit dem Militär zu tun hatte.
Aber darum ging es hier ja auch überhaupt nicht
Warnur musste sich eingestehen, dass diese ganze Situation mit etwas gemein hatte, was mittlerweile schon ein paar Jazuras zurück lag.
Warnur wusste nicht mehr genau wann, aber zumindest hatte er als Jugendlicher eine Phase wo er mehr in fremden Betten mit starken Kopfschmerzen aufwachte als in seinem eigenen.
Seine Eltern waren damals Transporterpiloten für ein Argonisches Unternehmen und waren daher sehr oft in den Sektoren der Gemeinschaft der Planeten unterwegs, Warnur war deswegen unter Umständen auch eine ganze Woche allein auf der Hades Orbitalstation im Sektor Schwarze Sonne wo er allerlei Unfug trieb und auch zahlreiche alkoholische Getränke zu sich nahm.
Hätte diese Nacht viele Jazuras früher stattgefunden und hätten seine Eltern davon erfahren, hätte er sich bestimmt wieder einen von den zahlreichen Standpauken anhören müssen.
Aber dies war hier natürlich nicht der Fall, er war mittlerweile 28 und seine Heimat wurde von den Xenon vernichtet.
Was mit seinen Eltern war, wusste Warnur allerdings nicht.
Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass zumindest ein Elternteil überlebt haben könnte, denn beide waren auch vor fünf Jazuras noch im Transportgeschäft tätig und daher war es auch möglich, dass sie zur Zeit des Angriffes unterwegs waren und somit dem tödlichen Zugriff der Xenon entkommen konnten.
Aber Warnur fand, dass es wesentlich einfacher war, auch seine Eltern in Gedanken für Tod zu erklären, anstatt sich wirklich ständig groß die Frage zu stellen ob sie vielleicht doch noch am Leben waren.
Falls er es wirklich irgendwann erfahren sollte und sie waren tot, dann wäre es kein Schock mehr für ihn, wären sie aber wider erwarten am Leben, hätte es Vorteile, er würde sich dann zweifellos sehr freuen.
Eigentlich hatte er immer ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern, das einzige was ihn etwas störte ist, dass seine Eltern nie erfahren hatten, wo Warnur wirklich tätig war, denn er konnte Ihnen natürlich nicht sagen, dass er ein Pirat war, er blieb immer bei einer Halbwahrheit und gab sich als Kommunikationsoffizier einer Korvette eines Privatunternehmens aus, der so beschäftigt war, dass er leider nie Urlaub bekam um seine Eltern einfach mal einen Besuch abzustatten.
Es entsprach ja wirklich irgendeiner Wahrheit, denn die Z-86 war ja wirklich eine Korvette und er war ja auch Kommunikationsoffizier eben dieser.
Urlaub gab es zwar für Piraten auch, aber es wäre sehr heikel als Pirat einen unbegründeten Besuch auf einer Argonischen Station zu tätigen, ein Besuch bei den eigenen Eltern nicht einmal erwähnt.
Aber zumindest eine Lüge war dabei, denn ein Privatunternehmen waren die Piraten nun wirklich nicht.
Wieder blickte Warnur zur Erde hinaus, diesmal jedoch nicht an dem Planeten vorbei, sondern musterte den blauen Planeten.
Natürlich hatte er die Erde schon oft gesehen und fand auch, dass der Planet dank der zahlreichen Wolken sehr interessant aussah, aber für ihn gab es wesentlich schönere Planeten als die Heimatwelt der Terraner, auch wenn er überhaupt nur wenige Sektoren der Gemeinschaft der Planeten kannte und somit nur etwas mehr als eine Handvoll von bewohnbaren Planeten und viele sahen zweifellos auch hässlicher aus wie der Planet Erde, aber sie war eben auch nicht der schönste Planet der ihm untergekommen ist.
Wie aus Gedanken schreckte er auf, als er das Läuten der Tür hörte.
Er drehte sich um und rief «Herein».
Es hätte er es erwartet, überraschte es ihm nicht, dass Jessica Trista zum Vorschein kam als sich die Tür öffnete, allerdings schien dieser Besuch tatsächlich beruflicher Natur zu sein, denn sie hatte ein Datenpad bei sich.
«Major?», fragte Warnur einfach.
«Wir haben vor wenigen Minuten eine Kommunikationsnachricht von der Luna empfangen, ich war nicht sicher ob sie wach sind und wollte sie daher durch die interne Schiffskommunikation nicht wecken. Daher bin ich persönlich vorbei gekommen», erzählte sie und streckte ihm das Datenpad entgegen, was er auch annahm.
Er las es sich in Ruhe durch, letztendlich war es ein sehr kurzer Befehl, die Getsu Fune sollte in ungefähr zwei Stunden Admiral Ling an Bord nehmen und zur Erde bringen, eine, natürlich, einfache und lösbare Aufgabe.
«In Ordnung, dann sollten wir alles für die Ankunft des Admirals vorbereiten», gab Warnur die Anweisung und gab ihr zu verstehen, dass sie wegtreten konnte.
«Verstanden Sir», gab Jessica als Antwort, blieb allerdings stehen und sprach nach ein paar Sekunden weiter.
«Sir, ich denke wir sollten miteinander reden, über privates», sprach sie dann endlich aus, worauf Warnur eigentlich schon die ganze Zeit gewartet hatte.
«Ich denke es ist würdig, darüber zu reden», entgegnete Warnur einfach.
«Das ist richtig», sprach Jessica.
«Dann sage ich es dir gleich. Ich habe keine Ahnung was zwischen uns in der letzten Nacht passiert ist und auch wenn was ernsteres vorgefallen ist, ich selbst hätte kein Problem damit, mit sowas zu leben», erklärte Warnur.
Durch diesen Satz gingen Jessica für einen kurzen Moment die Worte aus.
«Ok. Für mich stellt das ganz auch kein wirkliches Problem da, trotzdem wollte ich mich entschuldigen».
«Da gibt es eigentlich nichts zu entschuldigen, wir waren in dieser Situation beide nicht bei Verstand».
«Das ist... in Ordnung», gab Jessica zögernd von sich, gab sich aber zufrieden, dass sie dieses Thema doch so einfach aus dem Universum schaffen konnte.
Sie fand sich nach wegen Augenblicken wieder im Dienst wieder, sagte «Bitte darum wegtreten zu können», salutierte und verschwand aus dem Quartier, nachdem Warnur nur genickt hatte.
Last edited by Deepstar on Sun, 24. Dec 06, 22:11, edited 2 times in total.

Deepstar
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Post by Deepstar » Sun, 24. Dec 06, 15:41

Ja, eigentlich ist die Story mittlerweile wirklich fertig. Aber ihr bekommt sie eben noch nicht :P

Betrachtet dieses Kapitel als Weihnachtsgeschenk ;)

Vielleicht, wirklich vielleicht gibt es Kapitel V über die Festtage auch noch, werd ich mir mal überlegen. Die Überlegung hängt auch davon ab ob es hier Feedback geben wird oder nicht. Wenn es von euch nichts gibt, dann gibt es auch von mir erst recht nichts ;)
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

06.11.2002 - 27.05.2011

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izolight
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Post by izolight » Sun, 21. Jan 07, 19:37

Ich find die Geschichte bis jetzt sehr gut, wie auch Teil I und II.
Sie liest sich gut, aber als PDF wärs natürlich angenehmer :wink:
Würd mich freuen wenn du Fortsetzung veröffentlichst.

mfg izolight

Deepstar
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Post by Deepstar » Sun, 21. Jan 07, 20:37

Eine PDF Version wird es wie üblich gegen Ende der Forumveröffentlichung geben.
Also so wenn wir hier bei Kapitel 18 oder 19 angekommen sind, wird es wohl auch die passende PDF mit der Story geben, spätestens aber halt nach dem Epilog :)

Ebenso denke ich auch über ein kombiniertes Archiv nach, wo alle 3 Storys in einem einheitlichen Schreibstil drin sind (also z.B auch Datumsangaben bei Teil 1 & 2).

Dann werde ich Kapitel 5 in den nächsten Tagen mal hier reinstellen :)
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

06.11.2002 - 27.05.2011

Mystick
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x3tc

Post by Mystick » Mon, 22. Jan 07, 06:48

ann warte ich mal auf die fortsetzung

fseplnixx
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Post by fseplnixx » Tue, 6. Feb 07, 08:56

Deepstar wrote:Du kannst nicht downloaden?

Wie darf man das verstehen?

Also die DL-Links sind soweit in Ordnung, muss dann also ein "Problem" bei dir sein ;)
Das Problem ist auch bei mir, denn ich kann leider nur in der Schul ins Internet und dort war erst der Download und jetzt wo wir ein neues System haben Egosoft komplett gesperrt. was soll's - ich krieg' demnächst wahrscheinlich auch internet für mich aleine :D .

Hab's jetzt übrigens doch runtergeladen (Freischaltung dank Projektwoche) und hab angefangen den 1. Teil zu lesen.

Uwwo
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Post by Uwwo » Tue, 6. Feb 07, 14:37

Hi Deepstar,

ich bin beeindruckt. Es macht Spass deine Story zu lesen.

Wann kommt der Rest?


Freundliche Grüsse vom wartenden

uwwo
Dumm ist der, der dummes tut (Forrest Gump)

Versuch mal ´ne CBS X2 Version zu registrieren

Marek50818
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Post by Marek50818 » Mon, 5. Mar 07, 13:54

@Deepstar:
Deine Storys Sind sehr gut gemacht, sehr interessant. habe die anderen zwei Teile von dir gelesen die waren recht gut. Es wäre noch besser wenn die Geschichte weitergehen würde. Also der dritte teil.

Mfg Marek50818
Die Khaak sind schlecht!
Die Xenon sind schlechter!
Dann kommen die Boronen
und dann bricht aus das Gelächter!!!

Deepstar
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Post by Deepstar » Sat, 10. Mar 07, 18:54

Tja... diesbezüglich sieht es aktuell wohl ziemlich übel aus :-|


Leider hat sich offenbar heute meine 40 GB Festplatte verabschiedet... der Motor springt nicht mehr an und wird nicht mehr erkannt, nichtmal an einem anderen PC.

Damit ist diese Story, zusammen mit vielen anderen, leider im absoluten Nirvana gelandet, wie es aussieht. Kapitel 5-20 sind somit vernichtet und müssen neu geschrieben werden :'(

Das genaue Ausmaß der Schäden, nur im Bereich von Storys beträgt fast 7000 Seiten an unveröffentlichtem Material, hier mal eine Auflistung:

X-Storys:
Das Geheimnis des X-Universums III - 322 Seiten
Dunkelheit im Sternenlicht - 122 Seiten
XPanded X-Universe 263-268: ~3475 Seiten
XPanded X-Universe - New Horizon 269-273: ~2550 Seiten
XPanded X-Universe - Latessas Abenteuerreise 278: ~150 Seiten

Freespace-Storys:
Trapped - ~90 Seiten
Trapped 2 - ~120 Seiten

Eigenes Universum:
StarAssault - 175 Seiten


Ob ich mich von diesem Rückschlag erhole weiß ich leider noch nicht so wirklich, auf jedenfall hat sich da viel Arbeit in einem Schlag verabschiedet... werde aber wohl versuchen zumindest DGdX-U3 und halt DiS irgendwie wieder neu zu schreiben um es immerhin zu einem Abschluss zu bringen.
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

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Alexander-JJ
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Post by Alexander-JJ » Sat, 10. Mar 07, 19:11

Uh-Oh ... schwerer Rückschlag.

:shock:


Ich hoffe jedenfalls das du weiterschreibst und wünsche dir viel Erfolg und noch mehr Motivation. Es wäre wirklich schade, wenn es so enden würde.


:)
XT-Fan-Story von mir:

- DRACHENLAND (fertig)

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the_real_one [ITF]
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Post by the_real_one [ITF] » Sat, 10. Mar 07, 19:22

Gib nicht auf, Deep :(
Sprich mit Jenn, ich habe gestern mit ihr über die Ideallinien des Lebens geredet. Suche wieder eine Linie, schreibe weiter, lass dich nicht entmutigen :(
Ich hoffe, dass die HDD irgendwie wieder zum Laufen kommt, wenigstens ein klein wenig :(
Schreibe weiter :) Rückschläge sind kein Grund aufzugeben :) Du weißt was ich meine :) Viele Rückschläge haben wir nun schon hinter uns und allen haben wir die Stirn geboten :)

Viele Grüße TRO :)
die wunden, die du meinem herzen zugefügt hast,
werden zu narben.
und narben schmerzen nicht.
sie erinnern nur...
(in ewigem Gedenken an meine Caro(08.06.1983-26.07.2006))

Deepstar
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Post by Deepstar » Sat, 10. Mar 07, 19:36

Naja, ich bedanke mich zumindest mal für diesen Beistand hier :)
Da fällt das doch gleich etwas leichter, zumindest etwas Mut zu fassen.

Die Chancen, dass ich zumindest Das Geheimnis des X-Universums III neu schreibe bzw. beginnend ab Kapitel V, sind zumindest relativ hoch, ich will diese Trilogie beenden.
Was mit Dunkelheit im Sternenlicht ist, weiß ich hingegen noch nicht so genau.

Naja, aber zumindest das XPanded X-Universe wird man wohl nie mehr lesen können :( Das war einfach viel zu ausführlich ausgearbeitet und halt auch sehr lang, wie die Seitenzahlen auch zeigen.
Leider wird man vom XPanded X-Universe wohl nur noch einzelne Ideen in anderen Geschichten finden, beginnend wohl hier.
Wer nicht vergessen kann, der wird vergessen.

06.11.2002 - 27.05.2011

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